Salon

Wir lesen02/2020Larry Finks Blackrock-Brief, Das perfekte Bordell, Alan Rusbridger, Australien im Pyrozän, Ernst Jünger

Wir eröffnen das Salongespräch mit dem Film 1917. Ein Lets Play aus dem Ersten Weltkrieg führt neue Sehgewohnheiten mit einem alten Medium zusammen. Wir lesen Klimaring für Kopenhagen von Richard Orange im Freitag. Wenn man Dämme braucht, um urbane Zentren vor steigendem Wasserstand zu schützen, schafft man damit zugleich wertvollen Wohnraum – Win Win. Die Gedanken, die sich Alan Rusbridger zum Verhälltnis von Presse und Royals im Guardian macht ordnen die Verhältnisse, auch zwischen Politik und Publikum. Wir brauchen mehr Solidarität statt Endzeitromantik schreibt Özgün Kaya in Melodie & Rhythmus. Wolfgang findet diesen Text noch besser als einen von Dietmar Dath an selber Stelle.

Den langen Text von Kashmir Hill über die Secretive Company That Might End Privacy in der NYT sollten inzwischen alle kennen. Wir lesen Das perfekte Bordell von Brigitte Hürlimann bei Republik.ch und Blackrock-Chef Larry Finks Brief an die CEOs, den wir bereits in der Januar-Ausgabe besprochen haben. Der Text von Maxime Lancien über Australien im Pyrozän bei Le Monde Diplomatique zeigt, wie aufwendig der Kampf gegen den Klimawandel noch wird. Zwei Studien der Bertelsmann Stiftung prognostizieren defizitäere Sozialkassen bei schrumpfender Staatsverschuldung, reportiert im Spiegel. Das klingt erst einmal erschreckend, aber vielleicht birgt es Chancen. Wolfgang liest zum Abschluss aus In Stahlgewittern von Ernst Jünger. Dieser hundert Jahre alte Text erklärt Stimmungslagen, die sich auch heute noch finden.

Jason Fried erklärt in I went to see a movie, and instead I saw the future anhand eines Kinobesuchs, wie es sich anfühlt, wenn die modernen Unterhaltungsautomatismen nicht mehr funktionieren. Und selbst wenn die Filme nicht kaputt sind, fragt man sich mittlerweile, wen man da sieht, sofern man noch jemanden sieht. In Japan kämpft eine Schauspielerin gegen die Farben und findet in ihrer Unsichtbarkeit neue Selbstgenügsamkeit.

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Wolfgang
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Mathias
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5 Gedanken zu „Larry Finks Blackrock-Brief, Das perfekte Bordell, Alan Rusbridger, Australien im Pyrozän, Ernst Jünger

  1. Marc der Lokomotivführer

    Kleine Korrektur, Kashmir Hill ist eine Frau.
    Vielleicht der teuren Kuscheligkeit wegen, aber im Grunde wäre Sie dann nach einer Ziege benannt. Dann wahrscheinlich weil das Kashmirtal und die hohen Berge am Rande so anmutig emporsteigen und es so schön in Verbindung mit dem Nachnamen passen würde.

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  2. Richard

    Der letzte Link führt leider auch zum „I went to see a movie…“-Text. Könnt ihr den Titel vom Farb-Konfrontations-Text noch einpflegen?

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  3. wumpi

    Das Leben mit und gegen das Meer also auch mit Salzwasser und Gezeiten, ist nicht nur für die Region, der Niederlande, prägend aber historisch gesehen doch relativ einzigartig.

    Erfolgreiche Seefahrernation, waren zwar auch die Spanier, Portugiesen und Briten, von der in den Norden greifenden Hanse, werden die meisten schon mal gehört haben.[1]
    Ohne Probleme lässt sich Geschichte/n, am Boots- und Schiffsbau oder der Holzverarbeitung entlang, erzählen.[2]
    Ob wir nun bei den Wikingern oder Rom und der Beherrschung des Mittelmeeres einsteigen. [3]
    Oder viel später schauen was der russische Zaar in den Niederlanden machte. [4]

    „Im August 1697 wollte Peter im niederländischen Zaanstad Erfahrungen im Schiffbau sammeln. Hier studierte er die Konstruktion seegängiger Segler, die er als Modellschiffe kopieren und in Russland später nachbauen ließ.“

    Also gute 60 Jahre nach der veritablen Spekulations und Kapitalismuskrise, die durch das Spekulationsgut der Tulpen entstand.[5]

    Die Ingenieurs- und Kulturtechnik des Schiffsbaus ist heute geprägt vom Stahl, hat sich über den Atomuboot-, Flugzeugträger-, Kreuzfahrt- und Containerschiffsbau, auf schwimmende Bohrinseln erstreckt und beherbergt viele interessante Teilbereiche, wie den Propeller- und Turbinenbau.

    Die niederländische Lage, hat natürlich Ergebnisse hervorgebracht die nützlich werden könnten.

    Die Kultur des Hausbootes, die auch in Berlin und Belgien stattfindet, sich dort aber nicht bis zur Reife, der sich selbstständig hebenden und senkenden festen Wohneinheiten ausgebildet hat, kann man in den Niederlanden begutachten.

    So sehr man das Projekt, Palm Island in Dubai selbst, kritisieren kann, alleine weil es durch den Mangel an Wasserzirkulation planungstechnisch nicht wirklich gut durchdacht war, das stinkt halt zum Himmel, so ist es doch bemerkenswert, dass niederländische Firmen die einzigen weltweit waren die Schiffe und damit die Technik auf diesen hatten um diese Landmasse aufzuschütten.

    Im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels oder simpler den steigenden Meeresspiegel braucht es erprobte Lösungen und Techniken.

    Und im Zuge meiner völlig irrationalen Liebe zu Europa und seinen Potenzialen, wachsen einem die Nachbarn doch ans Herz.

    [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Frieden_von_Utrecht_(1474)
    [2] https://de.wikipedia.org/wiki/Thor_Heyerdahl#Kon-Tiki_(1947)
    [3] https://de.wikipedia.org/wiki/Schiffe_der_Antike#Zeitalter_der_Polyeren_(400%E2%80%9331_v._Chr.)
    [4] https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_der_Gro%C3%9Fe#Die_Gro%C3%9Fe_Gesandtschaft
    [5] https://de.wikipedia.org/wiki/Tulpenmanie#Verlauf

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