Davos lag dieses Jahr nicht in der Schweiz, sondern im Digitalen, weshalb niemand hingeschaut hat. Wir aber doch: Macron hat was über Quantencomputer zur Pandemiebekämpfung gesagt, Merkel was über Lieferketten als Pandemieopfer und Ursula von der Leyen sprach übers Klima. Dass auch noch Pandemie ist, wollte sie nicht ganz gelten lassen. Sie ist angetreten für die großen Themen und blieb sich in dem Punkt treu. Wenn die Regierungschefs nicht mitziehen, klärt sie es eben mit den CEOs dieser Welt. Über diese neue Qualität von private-public-Partnerships war WEF-Chef Klaus Schwab natürlich hoch erfreut.
Aber warum ist eigentlich immer noch Pandemie? Klar, die Impfung braucht noch eine Weile, so lange müssen wir durchhalten. Aber was ist mit den Antigentests, die Covid-19 inzwischen so sicher detektieren wie die medizinischen Labore, die aber insbesondere dann auf die Krankheit hinweisen, wenn ansonsten niemand seine PCR-Maschine angeworfen hätte? Und: Wozu haben wir Christian Drosten und Sandra Ciesek, wenn deren Corona-Virus-Upate niemand versteht? Dort wird seit Monaten beschrieben, was Antigentests leisten können. Es wird Zeit, sie endlich einzusetzen.
Klar, wir reden auch über Clubhouse und machen uns zu Beginn ein paar Gedanken. Wir reden aber auch über Turnschuhe, über die sich sehr viele Menschen sehr viel mehr als nur Gedanken machen. 7000 Euro für ein paar Schuhe, nur weil sie etwas seltener sind als die übliche Massenware, das stellt uns vor ein paar Fragen. Wie bringt man eigentlich heute Kleidung an den Mann? Bislang waren doch die Frauen erstes Ziel der raffinierten Werbestrategen. Da hat sich einiges getan und wenn nach der Pandemie kein Schuhladen mehr aufmacht, liegt das auch am neuen Einkaufsverhalten und der ständigen Suche nach dem nächsten Happening. Zum Schluß versuchen wir uns an der gängigen Fernsehphilosophie und stellen fest: Man kann auch einfach das Gegenteil behaupten. Aufklärung hier, Abklärung da.
Komm’ in den Salon. Es gibt ihn via Webplayer & RSS-Feed (zum Hören im Podcatcher deiner Wahl). Wenn du Salon-Stürmer bist, lade weitere Hörer von der Gästeliste ein.
Noch als kleine Ergänzung:
In Clubhouse ist es problemlos möglich Gespräche aufzuzeichnen https://zerforschung.org/posts/gespraeche-aus-dem-clubhouse/ , rechtlich natürlich nicht. Generell sollten wir nicht dem Mythos verfallen, dass irgendwelche Daten technisch nicht aufzunehmen sind. Natürlich können wir über den jeweils voraus-zusetzenden Sachverstand diskutieren, aber in Clubhouse ist es aktuell besonders einfach.
Ich denke nicht das dies Stefans Argumentation der gefühlten Live-Situation tangiert. Aber man sollte dann nochmal differenzieren zwischen zwei Nutzergruppen zwischen denen eine spannende Machtdifferenz entsteht und wobei nur der einen Gruppe dieses Gefühl gehört.
Frage an Herrn Schmidt: Hallo, Herr Schmitt, Vor einiger Zeit erwähnten sie einen Film von Woody Ellen – den ich mir damals als „Geschichte eines verrückten“ notiert hatte. Darin ginge es laut Ihnen, um eine Situation, in der Allen durch einen Vertreter oder Motivationscoach pausenlos zugetextet wurde. Leider wurde ich unter dem Titel nicht fündig. Habe ich etwas falsch verstanden? Ich würde mich freuen, wenn sie das berichtigen könnten und mir den tatsächlichen Namen nennen könnten. Mit freundlichen Grüßen Yannik Muche
Lieber Wolfgang,
ich glaube du musst keine Angst vor einem 2. klassigen Impfstoff haben, da – soweit ich es aus einem der letzten Corona-Virus-Updates es richtig verstanden habe – sich die 71% Wirksamkeit auf eine allgemeine Coronaerkrankung beziehen und der Schutz vor einem schweren Verlauf auch bei den weniger wirksamen Impfstoffen extrem hoch (über 90%) ist. Wollte nur nochmal darauf hinweise. Falls jemand genauere Zahlen kennt korrigiert mich gerne.
LG
Lukas
PS: Nichts desto trotz leben wir natürlich immer noch in einer Klassengesellschaft, das dürfte wohl außer Frage stehen
Eine interessante Perspektive auf Clubhouse bietet Zeynep Tufekci in ihrem, sehr lohnenswerten, „Insight“-Newsletter: Sie zieht Parallelen zu Twitter und ordnet es ebenfalls ganz anders ein als Podcasts: Twitter und Clubhouse sind Oral Culture während Podcasts Written Culture ist. Twitter und Clubhouse sind ephemerabel. Ihrer Argumentation nach sind Podcasts deshalb sehr kompatibel mit unsere westlichen Lebensrealitäten, die von Schriftlichkeit dominiert sind, während Twitter und Clubhouse quer dazu stehen und Reaktionen von Unverständnis bis hin zu Ablehnung auslösen.
https://zeynep.substack.com/p/the-clubhouse-app-and-the-rise-of