Der Krieg in der Ukraine findet noch kein Ende, wie sollte er auch. Krieg ist Krieg. Wenn er einmal beginnt, frisst er sich durch die Geschichte. Alexander Kluge spricht aber darüber, wie man ihn ins Stolpern bringen kann. Wir hören genau zu und diskutieren über die Wortspenden der Alten und Ältesten, die anders über die aktuell laufende Geschichte reden als die jungen aktiven Politiker und Kommentatoren. Ganz woanders, ober nicht gänzlich anders läuft die Geschichte gerade für Twitter und Elon Musk. Er will die Zivilisation per Publikumsermächtigung retten. Im Fernsehen sprechen die Comedians aber schon von der Hölle. 44 Milliarden Dollar. Der Weltfrieden wird fast zum Schnäppchen und kostet am Ende nicht mal wirklich Geld. Außerdem reden wir heute über Patienten mit Locked-In-Syndrom. Man kann erstmals mit ihnen kommunizieren. Man dockt sich auf medizinischem Wege an ihr Gehirn. Währenddessen tobt im Internet eine Productivity-Welle derer, denen ein Gehirn nicht reicht, die sich aber auch auf merkwürdige, eigene Art wegschließen wollen. Planen aus Verlegenheit, etwas tun, vor allem um anderes zu vermeiden.
Am Ende sprechen wir über Familien, und Politik als Beruf. Was sich diesen Monat im politischen Berlin abspielte, war schlimm. Dass wir noch immer keine richtigen Worte finden, stattdessen von Work-Live-Balance und anderem reden, ist merkwürdig. Sagt aber viel über die Zeit und unser Unvermögen, über das wichtigste adäquat zu diskutieren.
Komm’ in den Salon. Es gibt ihn via Webplayer & RSS-Feed (zum Hören im Podcatcher deiner Wahl). Wenn du Salon-Stürmer bist, lade weitere Hörer von der Gästeliste ein.
Jetzt muss der Stefan nur noch den ganzen Netzaktivisten erklären dass das was sie seit Jahrzehnten fordern
nämlich die Algos offen zu legen Blödsinn ist. Nur weil ihr den Musk nicht mögt ,der Wolfgang bringt sogar sein Aussehen ins Spiel, sollte ihr nicht jeder Vorschlag als Schwachsinn, abtun. Die Erklärung von Stefan warum das alles nichts bring macht keinen Sinn, der Punkt Algos offen zu legen ist ja gerade damit man sich nicht mehr jeden Tweet einzel anschaue muss
Algo-Transparenz ist eine soziale Aufgbe, für Institutionen. So sind die pol. Initiativen auch zu verstehen. Musks Plan ust nur eine technische Angelegenheit.
Moin,
super Folge. Habt ihr shownotes?
Ich bin so froh, dass ihr über diese Produktivitäts-Blase gesprochen habt. Das ist tatsächlich eine Falle, in der ich selbst mal gefangen war. YouTube Videos, Newsletter, SkillShare Kurse, … Habe ich alles mitgemacht.
Und irgendwann habe ich mich dann gefragt, ob diese ganzen Gurus auch produktiv in etwas sind, außer im Erstellen von Inhalten über Produktivität. Und das war für mein Leben dann doch irgendwann nicht mehr anwendbar. „Produktivität“ ist in dieser Blase nur noch Selbstzweck. Und alle nehmen sich selbst so unfassbar wichtig.
Es hat auch alles so ein Geschmäckle von Multi Level Marketing. Wolfgang hat es ja angesprochen: Die „Content Creators“ machen Videos darüber wie sie ihren „Content“ bauen und leben den Zuschauern vor, dass sie doch auch nach diesem Ideal streben sollten.
Ich will gar nichts über Notion an sich sagen, was ich selbst auch nutze. Aber mein Leben ist nicht um Notion gesponnen. Wenn ich z.B. mal ein Rezpt nachgekocht habe, was ich gern nochmal machen würde, dann drücke ich auf die Browser Erweiterung und es ist gespeichert. Und für das Studium waren die Verknüpfungen unter den Notizen recht praktisch.
Aber am Ende ist es halt ein Werkzeug für ganz hübsche Notizen.
Schließe mich dem absolut an. Wobei ich nie tief abgetaucht war, eher an der Oberfläche gekratzt habe.
Noch zwei Gedanken:
– Ich glaube das Second Brain entspringt der Idee der Zettelkästen (Luhmann ist das große Vorbild). Und einen gewissen Reiz hat die Idee zugegeben schon. Wobei das eher Wissensmanagement und Denkwerkzeug ist. Produktiv würde es konkret vermutlich dann helfen, wenn man wirklich z. B. Paper aus den Gedanken „nur noch zusammensuchen“ muss, wie es Ahrens in seinem Buch „Das Zettelkastenprinzip“ anregt.
– Evtl kann man noch den Bereich Selbstmanagement unterscheiden. Heutzutage muss man gut organisiert sein, allein um nicht unterzugehen. Ich finde den heiligen Organisationsgral hat da auch noch niemand gefunden. Ich bin immer wieder bei meinem Notizbuch mit Post-Its angekommen.
Hallo Stefan und Hallo Wolfgang,
die Arbeit eines Steuerberaters kann schon erfüllend sein, denke ich. Während meiner Berufsausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel musste ich auch einige Zeit in der Finanzbuchhaltung verbringen. Man denkt zuerst unwillkürlich an Aktenberge, Papierstaub, Stempelkissengeruch und Lineale mit denen man Zeile für Zeile die Rechnungsposten durchgeht, ja und genau das ist es auch. Aber im Laufe der Zeit stellt man dann fest, wie befriedigend es sein kann, wenn man den Stapel Papier, der am Morgen links auf dem Schreibtisch stand, dann am Nachmittag durchgearbeitet rechts auf dem Schreibtisch stehen sieht. Man begreift und sieht mit eigenen Augen wofür man bezahlt wird. Alles ist schön strukturiert; fast wie in der schmerzfreien „La La Land“-Welt der Lock-In-Patienten. Selbst, der das Chaos anbetende, Tim Pritlove erklärte mal in einem seiner Podcasts, wie es ihm wiedersträubte, sich dem Thema Steuererklärung nähern zu müssen, um dann am Ende doch voll darin aufzugehen. Das ist so ein ähnliches Gefühl, das aufkommt nachdem man die Wohnung durchgeputzt oder sich die Fußnägel geschnitten hat.
Der SWR veröffentlicht seit 2015 regelmäßig Folgen der Sendung „Handwerkskunst!“, in der Meisterinnen und Meister bei ihrer Tätigkeit beobachtet werden. Was bei diesen leidenschaftlich arbeitenden Menschen auffällt ist, dass alle sehr zufrieden mit ihrem Leben sind (trotz der ein oder anderen Spleenigkeit). Der philosophische Dachdeckermeister erklärt, das es ihn freut zu wissen, dass sein soeben vollendetes Schieferdach noch in hundert Jahren auf ihn zurückzuführen sein wird und der Geigenbaumeister weiß zu berichten, dass seine Geigen weltweit die Säle der Opernhäuser klanglich ausfüllen. Ich möchte die Atmosphäre dieser Sendung nicht großartig hier erklären; guckt euch einfach ein paar Folgen an. Es ist pure Entspannung und Freude.
https://www.fernsehserien.de/handwerkskunst/episodenguide
(Ich empfehle bspw. die Folgen, wie man einen Sessel polstert, eine Elektro-Gitarre baut, ein Buch bindet oder einen Herrenanzug schneidert; aber im Prinzip alle.)
Lieber Wolfgang, Lieber Stefan,
Vielen Dank für die neue Folge. Sehr häufig bin ich mit euch nicht einer Meinung und das ist auch ein Grund warum ich euch gerne höre. Ich irritiere gerne meine eigenen Positionen. Was mich aber leider oft stört ist, dass ihr es zuweilen an intellektueller Redlichkeit missen lasst. Redlich ist es meiner Ansicht nach die Positionen des Anderen korrekt, vollständig und gutmeinend zu interpretieren und wiederzugeben. Das habt ihr in dieser Folge beim Thema Ukraine und Waffenlieferungen nicht getan. Bei euch klingt es so als wären diejenigen, die für die Lieferungen von Waffen sind entweder außenpolitische Falken, Abenteurer, Kriegsromantiker oder als wären sie rein emotionsgetrieben und könnten die Risiken nicht sehen. Sicherlich gibt es diese, sowie es unter den Gegener von Waffenlieferungen aufrichtige Pazifisten, wie auch Putinisten gibt. Es wäre jedoch aufrichtig von euch anzuerkennen, dass auch die meisten von denjenigen, die sich für Waffenlieferungen aussprechen gegen Krieg sind und auch die Gefahr eines ausgedehnten Krieges sehen. Sie befürchten, dass das Risiko steigt, wenn Putin jetzt nicht geschwächt und in der Ukraine gestoppt wird. Sie nehmen Putins Ziel der Herstellung eines euraischen Reiches ernst und trauen ihm zu, bei erolgreichem Krieg in der Ukraine, in weitere Länder einzufallen. Die Vorfälle in Transnistrien zeugen von der Potentialität solcher Szenarien. Ein solche Expansion Russlands würde höchstwahrscheinlich irgendwann zu einem offenen Konflikt mit der NATO führen. Wenn er irrational genug ist eine Atombombe einzusetzen, ist er auch irrational genug mit seiner jetzt schon stark geschwächten Armee weitere Länder anzugreifen.
Dieses Szenario muss nicht eintreten, genauso wenig wie Waffenlieferungen zum Atomkrieg führen müssen. Beide Risiken sind gegeben. Ihr macht es euch aber zu einfach, wenn ihr nur das eine Risiko besprecht und euren Diskussionsgegnern unterstellt kriegslüstern zu sein.
Ein zweiter Aspekt von Redlichkeit ist es es offenzulegen, wenn die eigene Ansicht oder Einschätzung sich ändert. Das muss bei Stefan passiert sein in der Einschätzung darüber wie es zu den Massakern in Butcha gekommen ist. In der letzten Folge war es noch sie Situation des Krieges und in dieser Folge war es plötzlich hierarchisch angeordnet. Es hat ein bisschen den Beigeschmack als würde sich je nach Argumentationsgang die passende Analyse herausgesucht werden.
Ich hoffe ihr könnt mit meiner Kritik was anfangen.
Alles Gute
Ich hör euch im Salon.
Moin! Kleine Anmerkung zu Alexander Kluge, dessen Ausführungen ich insgesamt sehr schätze:
Hr. Kluge sagt, ein NATO-Beitritt der Ukraine würde bedeuten, dass die von Russland besetzten Gebiete mit Mitteln der NATO zurückerobert werden müssten. Allerdings können die Staaten doch ein Protokoll zum Beitritt o.ä. verhandeln, das diese Gebiete/Konflikte von den entsprechenden Klauseln wie z.B. der Beistandsverpflichtung ausnimmt. Auch könnte man ein befristetes Moratorium für die Beistandsverpflichtung vereinbaren. Ich denke, der Kreativität sind da aufgrund der Souveränität der Staaten im Völkerrecht kaum Grenzen gesetzt. Daher kann man einen Beitritt der Ukraine natürlich ablehnen, dieses Argument überzeugt mich aber nicht.
Liebe Grüße
Jan
Hallo,
zum Thema Bevölkerung Russlands in Minute 20 habe ich diesen Artikel erhellend empfunden: https://www.watson.ch/international/wissen/878240945-die-russische-demografie-durchkreuzt-putins-plaene
Gruß
Torsten
Die Dame macht aber wirklich krude Aussagen bei Lanz. Natürlich ist die Aussage, dass Russen keine Europäer wären Unsinn! Und (!) obwohl die Lebenserwartung niedriger ist und die Lebensumstände schwieriger, wird niemand auf die Idee kommen alleine daraus abzuleiten, sein Leben anders zu führen, weil er statistisch nur 65 wird. Die unterschiedlichen Faktoren für die niedrige Lebenserwartung lassen einige früher sterben, nicht der Umstand der niedrigen Lebenserwartung! „Mein Opa wollte keine 80ig werden, denn er war ja Maurer und die werden statistisch nicht so alt, deshalb trank er so viel“…so ein blödsinn! Und Nordkoreaner sind irgendwie so Kommunisten und weniger Koreaner oder was? Nimmt der Dame das Mikro weg!
Dennoch interessanter Artikel, vielleicht hier noch paar Links zum Unterfüttern
https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/alkohol-wodka-bringt-russlands-maenner-fruehzeitig-ins-grab-a-950222.html
und hier eine Übersicht wo Russland (155.) im Vergleich steht
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_L%C3%A4ndern_nach_durchschnittlicher_Lebenserwartung
Also wirklich sehr schlecht weltweit und auch sehr interessant, dass dort in der Nähe sich sehr viele Sowjetrepubliken tummeln. Der Zigarettenkonsum ist zudem ebenfalls enorm hoch und auch der Fleischkonsum gepaart mit schlechter medizinischer Versorgung ist besorgniserregend.
Zigarettenkonsum: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Zigarettenkonsum
Fleischkonsum: https://www.boell.de/de/2021/01/06/fleischkonsum-weltweit-alltagsessen-und-luxusgut
Kann zum Alkoholmissbrauch und zur Korruptionsanschau auch wärmstens Leviathan empfehlen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Leviathan_(2014)
Schön auch zu sehen, dass Frauen relativ alt werden, aber so lange Frauen nicht als Gleichberechtigte mit an dem Tisch der Macht sitzen, scheint es keine nennswerte Fortschritte bei der Bekämpfung der oben gennanten Probleme zu geben.
Würde Wolfgang vorschlagen, dass Rauchen aufzuhören und nur mit Stefan ein Schnitzel pro Monat zu verzehren. Dann rücken die 100 Jahre etwas näher (korrelationsspezifisch eindeutig naheliegende Option)
:o)
Hi,
bekommt ihr den Link von second brain zu Luhmanns Zettelkasten nicht? Ich versteht schon, die Orga mit Notion geht schon in eine andere Richtung, aber im Endeffekt ist auch der Zettelkästen ein ausgelagertes Hirn.
24:10 – Wolfgang: „… aber ich will ja auch noch ein paar Jahrzehnte leben. Du weißt, ich will 100 werden.“
Schön, die Ukrainer sind glücklich, wenn sie die nächsten Wochen überleben.
24:25 – Wolfgang: „Ich gebe zu, das ich jetzt von russischer Seite und damit meine ich von Putins Seite nich gerade irgendwo Zugeständnisse erlebe, ganz im Gegenteil … und das was Putin tut ist auch gerade so total.“
Und was folgt daraus? Das eine diplomatische Lösung nahe liegt?
32:00 – Wolfgang: „Und wenn die Leute jetzt sagen ich hab schon vor 12 Jahren davor gewahrnt, den muss man sagen er (Putin) hat 12 Jahre lang nicht angegriffen.“
Tschetschenien, Georgien, Donbas/Krim waren keine Angriffe?
33:00 – Stefan: Ich hänge so in der Luft bei dem Thema, das ich jetzt einfach sage ich hör mir jetzt an was C. Heusgen sagt.“
Und Heusgen sagt: Waffen liefern!
https://www.morgenpost.de/politik/article235276059/ukraine-krieg-russland-putin-interview-heusgen.html
Biden hat am 18. Januar gesagt Putin würde angreifen, am 9. Februar haben US und Britische Geheimdienste den Kriegsbeginn veröffentlicht. Glaubt Heusgen diesen Quellen nicht? Schwierig vorstellbar. Zumal die Publikation der Münchener Sicherheits Konferenz sehr deutlich über die prekäre Situation in der Ukraine berichtet.
45:40 – Wolfgang zur Kuba Krise: „… und die Militärberater haben ihm (Kennedy) alle gesagt „Geh da in die Invasive“ … Aber er hat andere zu Rate gezogen und sich dagen entschieden. Im Nachhinein hat er damit die nukleare Katastrophe verhindert.“
Neben der Seeblockade Kubas hat Kennedy auch mit einem Atomschlag gedroht, wenn die SU weiterhin Atomwaffen in Kuba stationiert. Sprich: Eskalation anzudrohen hat zum Erfolg geführt.
59:40 – Wolfgang: „Man kann natürlich nur hoffen, das die Ukraine sich da durchsetzen kann. Aber es ist ja keineswegs so, das Russland damit verschwindet.“
Wer fordert denn ein Verschwinden von Russland? Es geht lediglich um einen Abzug der russischen Truppen. Selenskij würde sogar den Grenzverlauf vom 24.2. akzeptieren. Donbass und Krim könnten also in russischer Hand bleiben.
Ab 1:03:00 Kluges Anekdoten zum stolpernden Krieg:
Ja, liebe Ukrainer, wartet mal schön bis es wieder dolle regnet und dann steckt „der Russe“ im Schlamm einfach fest. Vielleicht fahren sie auch wegen eines Kratzers am Finger wieder nach Hause.
Das sich Kluges Ausführungen für Ukrainer*innen wie der blanke Hohn anhören müssen, solltet ihr eigentlich verstehen (soviel zur Empathie). Der Schlamm befindet sich übrigens nicht auf den Straßen, sondern nur im Gelände. Und den Luft- und Seeraum gibt es auch noch.
1:14:00 – Stephan: „Wo auch alle Ideen irgendwann lächerlich werden, wenn so gesagt wird als nächstes holt er sich das Baltikum. Ja, womit denn?“
Z.B. mit den Raketen in Kaliningrad:
https://www.handelsblatt.com/politik/international/ukraine-krieg-russische-armee-in-kaliningrad-simuliert-atomangriff-/28308070.html
Oder mit den restlichen der ca. 12.000 Panzer (bisher sind nur ca. 1000 in der Ukraine zerstört):
https://www.globalfirepower.com/countries-comparison-detail.php?country1=ukraine&country2=russia
Insgesamt fand ich das argumentativ wenig überzeugend und sehr schwammig. Schwere Waffen nein, aber Drohnen sind dann doch irgendwie effektiv. Abnutzungskrieg würde Eskalation in andere Länder verhindern, aber Waffenlieferungen sollten vermieden werden.
Die Furcht vor einem Atomkrieg kann ich verstehen. Aber kann man daraus die Forderung ableiten, die Ukraine nicht bei der Selbstverteidigung zu unterstützen? Die Situation ist eine Art Trolley-Dillemma. Ihr habt euch offenbar dafür entschieden, das der Tot „weniger“ Menschen akzeptabel ist, um den Rest vor einer (bisher nur theoretischen) atomaren Bedrohung zu schützen.
Hier ist die höchstrichterliche sogenannte „Bestätigung dass Musk gelogen hat“ für alle die es genauer interessiert: https://casetext.com/case/united-states-sec-exch-commn-v-musk-5
Tatsächlich wurde nur bestätigt, dass er sich an die Abmachung, die er mit der SEC nach dem „funding secured“-Tweet 2018 getroffen hat, weiterhin halten müsse, da seine Argumente, die darauf zielten, diese Abmachung aufzulösen, inakzeptabel seien.
In der Abmachung wurde auch vereinbart, dass Musk/Tesla weder bestätigen noch abstreiten, dass der Tweet gelogen ist.
Somit steht es nach wie vor Aussage gegen Aussage. SEC beschuldigt Musk gelogen zu haben. Er sagt, das wäre nicht der Fall. (Wobei er ja damit eigentlich gegen die SEC-Vereinbarung verstößt, oder? Es sei denn, dass mit dem Abstreiten war nur auf Tweets bezogen).
So ganz klar ist mir das alles auch nicht. Ich vermute, Musk hat einfach übertrieben mit seinem „secured“ und war sich sehr sicher, dass er es durchziehen könnte, Tesla vom Markt zu nehmen. Jetzt will er nicht einsehen, dass er falsch gelegen hat.
Vielleicht wäre es dann besser, nicht zu sagen „er hat gelogen“, sondern mehr in die Richtung: er hat eine übertriebene Äußerung in einer Art und Weiße gemacht, die problematisch missverstanden werden kann oder so. ^^
Das ist so die Krux mit Twitter. Jetzt werden weitreichende Entscheidungen innerhalb weniger Sekunden auf Basis eines mitunter komplett kontextlosen Tweets getroffen. Ich fände es gut, wenn es so eine Art Kontext-Algorithmus gäbe, der einem bei Bedarf Zusatzinfos zu einem Tweet gibt oder zumindest sowas wie „flair“.
Oft schreiben Leute einen Tweet, bei dem sie wohl denken, es müsse selbstverständlich sein, um was es geht. Ich habe dagegen den Eindruck, ich sitze immer häufiger da und grüble, was denn dieser oder jener Tweet jetzt eigentlich bedeuten soll und worauf er sich eigentlich bezieht.
Es wurde hier oder im Salon von Habecks guten Ausführungen zu den wirtschaftspolitischen Zusammenhängen geschwärmt. Worauf bezieht ihr euch dabei genau? Einfach allgemein auf seine Talkshowauftritte oder bestimmte Videos von seinem Instagram-Kanal?