Salon

06/2023Oschmanns Osten, Lustlosigkeit, Grenzgänger, Unter Tage, Achtung TikTok, Austerität & Klassenkampf

Zuspitzen, statt Differenzieren. Erzählen, was schon viele erzählt haben, nur anders. Ein Text über den Osten. Dirk Oschmanns Buch scheint nicht so recht als Bestseller veranlagt, aber er wurde einer. In den neuen Bundesländern, die doch auch schon so alt sind; also sagt man lieber im Osten, wäre das nicht schon viel mehr diffamierendes Urteil, statt Himmelsrichtung, wird „Der Osten, eine westdeutsche Erfindung“ verschlungen. Endlich ein Buch, in dem steht, was man noch sagen wollte, sondern das auch den Ton entsprechend trifft. Wir lesen es, und machen es als Leser dem Autor gleich: Wir geben uns zuersteinmal zu erkennen. Wolfgang, Wessi; Stefan, Ossi. Und ja, uns beiden fehlt ein wenig ökonomische Dramatisierung. Wir warten auf die Pointe, den Spieß umzukehren, aus dem Ossi ein Posterboy zu machen, nicht als Opfer, sondern als politischer Bürger der seine Lage versteht und handelt. Wir prüfen das Buch über die Nachwehen einer Revolution also auf seine heutige Revolutionstauglichkeit.

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Episode

05/2023Das Volk, Patriotismus, Klima international, Soldaten, Altman vorm Congress, Kissinger

Wer sind wir denn? Die CDU strengt eine neue Patriotismusdebatte an. Wir hören uns die Bundestagsdebatte an und fragen uns, was dort passiert, abgesehen des Offensichtlichsten. Man redet vom „Wir“, dem „Zusammenhalt“ und des „Gemeinsamen“. Die AfD ruft nach dem „Volk“, zumindest als Begriff. Das Wort kommt dem Kanzler dann in Aachen vergleichsweise einfach über die Lippen. Um Selensky mit dem Karlspreis zu feiern, gilt die Bewunderung den Beharrungskräften des ukrainischen Volks. Ein bisschen schwappt der Patriotismusdiskurs über, dorthin, wo er etwas gefahrloser ausgelebt werden kann. Wir finden es sehr merkwürdig. Dazu passend hören wir Geschichten von Soldaten in der Grundausbildung, die sich schon im Krieg gegen die Russen sehen, als gälte das eigene Gefühl nun alles und Politik & Recht schon gar nichts mehr.

Stürzen wir zurück in vormoderne, mittelalterliche, dunkle Zeiten? Vorm amerikanischen Congress wurde Sam Altman über die Zeitenwendenpotenziale seiner Erfindung, ChatGPT, befragt. Er spricht vom nächsten „Druckerpressen-Moment“. Wir legen mal alles in die Aussage, was wir schon immer diskutieren wollten und hören uns auch die anderen Erklärungen zur Section 230 und der Werbefinanzierung von OpenAI an. Die Politik hat schon einmal nichts gemacht, vielleicht gelingt dieses Kunststück dem Silicon Valley nun nochmal. Wir ergänzen noch ein paar weitere Themen des Monats und reden auch über richtiges Hüsteln in leisen Konzerten.

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Salon

05/2023Noch wach?, Kriegsfibel, Unternehmerdynastien, Familienphilosophie, Weiter sehen, Welzers Analyse

Popliteratur ist keine politische Literatur, und wird sie es auf Gestaltungsebene doch, macht das die Körper-an-Körper-Beziehungen in der Arbeitswelt zu einer politischen Sache? Ja, nein, sollte, never, alles ist möglich. Der Literat sucht sich ein Thema, das ihn ohnehin aufsucht und quält. Er liefert uns seine Erzählung, wir lesen und sind unterschiedlicher Meinung. Unsere Besprechung von Benjamin von Stuckrad-Barres „Noch wach?“ mündet in zwei Buchempfehlungen. Eine gilt dann aber doch dem besprochenen Buch selbst.

Alexander Kluge lehrt uns anschließend lesen. Seine „Kriegsfibel“ behandelt den aktuellen Krieg in der Ukraine kaum. Dafür blickt sie auf die beiden Weltkriege, die in einem Zeitraum stattfanden, in dem seine Mutter gerade erwachsen werden konnte, mehr aber auch nicht. Hätte sie zur Waffe gegriffen? Für ihr Vaterland wohl nicht. Für ihren Sohn aber schon. Kluge zeigt uns, wie tief ihn die Geschichte geprägt hat und er versucht, uns diesen Eindruck lesbar zu machen. Über die Rolle der Medien in all dem wird ständig diskutiert. Harald Welzer hat nun die Quantitative Studie nachgeliefert, die in seinem Buch mit Richard David Precht noch fehlte.

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