Salon

12/2022Live in Frankfurt: Kernfusion, Armut & Entitlement, Literatur im Fernsehen, Musikmaschinen, Heiligabend

Wir treffen euch in Frankfurt, beim ersten Salon vor Or, zur ersten Bilanz des Jahrzehnts. Die Kernfusion kommt, irgendwann. Die Politik ist dennoch aus dem Häuschen. Die letzten Hürden: Heißer als der Kern der Sonne, kühler als die dunkle Seite des Mondes – auf 2 Meter vereint, wollen wir Tritium verfeuern, das es auf der Erde gar nicht gibt. Wir gleichen die physikalische Realität mit dem politischen Sprech ab. Wenn einem die Worte fehlen, geht man besser einkaufen. Neu im Angebot: Schottische Lord- und Lady-Titel, die gar keine sind. Wir lassen uns einfach gerne veralbern.

Und wie steht es um das Buch, die Literatur und das Fernsehen? Wir schauen die ersten Ausgaben des neusten öffentlich-rechtlichen Versuchs, im Fernsehen über Texte zu sprechen. Das offensichtliche Misslingen versuchen wir zumindest noch politisch einzuordnen. Anschließend gönnen wir uns Musik, die noch von Menschen gespielt ist. Dieses Thema wird uns noch eine Weile beschäftigen und eventuell reden wir am Ende des Jahrzehnts über Dinge, die wir heute noch nicht einmal erahnen können. Zum Abschluss gehen wir mit den Männern, die an Heiligabend Geschenke für ihre Frauen kaufen, einkaufen. Das ZDF hat aus den Spätkäufern eine spannende yearly-soap gemacht.

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Salon

12/2022Ende des Kapitalismus, Jahre mit Martha, Bono: Surrender, Disney AI, Pazifismus, Proteste in China

Wir retten die Welt, indem wir unser Klima schützen. So klar das Ziel, so vernebelt der Weg. Dachte man. Nun hat Ulrike Herrmann auch das Ziel nochmal zur Diskussion gestellt. Statt nur das Klima zu schützen, rechnet sie auf ihre Weise; Kapitalismus = Klimazerstörung, so lautet ihr Weg: Kapitalismus abschaffen, Klima retten. Doch führt dieser Weg noch nicht von selbst in eine bessere Zukunft. Erst einmal entführt sie uns Leser in die düstere Vergangenheit und stellt uns die britische Kriegswirtschaft als erstrebenswertes Modell vor. Auf diese Weise sammelt man bei Fatalisten Symphatiepunkte. Aber schlau werden wir daraus nicht. Die transnationale Dimension des eigentlichen Problems (Klimazerstörung) spielt nur eine untergeordnete Rolle, die modernen Finanzierungsprinzipien bleiben gänzlich ausgeblendet. Wir ergänzen den Text mit Max Krahe über die französische Nachkriegswirtschaft und finden dort einige offene Fragen wieder.

Kann es audio-only Pornographie geben? Die ökonomische Wette wird gerade eingegangen. Wahrscheinlich bleibt es ein Hype der die ersten Finanzierungswellen übersteht, aber am Publikum scheitert. In China wird demonstriert, wir lesen die knappen Text, die die Situation vor Ort schildern. Disney experimentiert mit automatischen Alterungen seiner Schauspieler, vielleicht treibt man damit den kreativen Fortschritt. Wolfgang hat einen tollen Roman gelesen, Stefan die Biographie von Bono.

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11/2022WIR, Milley & Richards, Ticketmaster, Personality, Enzensberger, Klima

Wer sind wir? Tina Hassel stellt dem Bundespräsidenten die „großen Fragen“. Er kann sie natürlich nicht beantworten. Die Ökonomie, die uns auseinandertreibt, kommt bei ihm nicht zur Sprache. Er bemängelt die vielen Ichs. Wir gehen dem nach. Es gibt heute 16 verschiedene ichs, zuweilen vier verschiedene in einer Person. Und was ist eigentlich noch eine Person? Die Psychologie treibt ihre Methoden durch die Wirtschaft, wo man sie angeblich braucht. Im Arbeitsmarkt und beim Daten. Handfester wird es bei Mark Milley und Charles Richard. Beide sind hochrangige Militärs, die in kleinem Kreis über das Wesen des Krieges reden, weil sie es kennen.

Außerdem im November: Klimakonferenz. Wir besprechen die große Neuerung, den Entschädigungsfonds für Länder, die Geld brauchen, weil sie den Klimawandel spüren, von seinen Folgen finanziell überfordert werden und denen keine eigene Abhilfe möglich ist, weil sie das Problem selbst nicht verursachen. Komplett dem kommenden Klima ausgeliefert ist die globale Jugend. Eine neue Studie blickt auf ihren Gemütszustand. Wir gehen es kurz durch. Bleiben noch Anlässe für gute Laune? Ja, manche Künstler bemühen sich. Aber Ticketmaster macht alles zunichte. Taylor Swift Tickets für 90.000 Dollar. Das ist nicht nur verrückt, sondern auch politisches Versagen. In Amerika ist es katastrophal. Uns droht wie so häufig dasselbe.

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