Salon

02/2020A Very Stable Genius, versteckter Weltraum, Inside Dominic Cummings, Klima- vs. Umweltschutz, My Instagram

Text: Jens Soentgen über das Ende des Zwei-Grad-Ziels im Merkur – Buch: Wapo Journalisten über Trump als Very Stable GeniusText: Christoph Kapalschinski über Billigraketen vom Fließband im Handelsblatt – Text: Stefan Collini ist Inside the Mind of Dominic Cummings im Guardian – Text: Sibylle Anderl über Astronomen in Sorge in der F.A.Z. – Buch: Der Earl of Birkenhead, Frederick Edwin Smith 1930 über The World in 2030Text: Tanja Traxler und Peter Illetschko über Lichtverschmutzung im Standard – Text: Dayna Tortorici über My Instagram bei n+1 – Text: Sebastian Heilmann titelt Herde statt Werte bei Internationale Politik – Studie: Stanford-Ökonomen über den wahren Wert von Facebook

Der Februar-Salon ist ein einstündiges Gespräch von Wolfgang und Stefan über die genannten Texte. Du kannst es im Salon buchen. Du erhältst einen regulären RSS-Feed zum abonnieren in dem Podcatcher deiner Wahl.

  1. Warum reden wir nur vom Klimaschutz, von CO2-Emissionen und vom 2-Grad-Ziel, fragt Jens Soentgen, wissenschaftlicher Leiter des Wissenschaftszentrums Umwelt an der Uni Augsburg, in einem grandiosen Aufsatz im MERKUR. Er fordert ein neues Nachdenken über Umweltschutz.
  2. Als Trump meinte, er sei ein „very stable Genius“, sind die Washington-Post-Journalisten Carol Leonning und Philip Rucker vom Nachrichtengeschäft kurz ins Buchgeschäft gewechselt, um ein 500-Seiten-Trumpogram zu schreiben. Das Ergebnis ist beeindruckend lehrreich und liegt derzeit in den Top-Ten der meistverkauften Bücher.
  3. Dank Elon Musk boomt die private Raumfahrt; hier ein schöner Artikel aus dem “Handelsblatt” über ein kleines Unternehmen aus Deutschland, das “Billigraketen” produziert.
  4. Stefan Collinis Neujahresvorsatz war: Den Blog von Brexit-Mastermind und Boris-Johnson-Berater Dominic Cummings zu lesen und zu rezensieren. Das Ergebnis ist ein Text zum Gruseln über einen gefährlichen Technokraten, der dunkelste politische Theorien in gefährliche Praxis umsetzt.
  5. Anknüpfend an den Weltraum: Immer mehr Satelliten machen den Astronomen das Forschen schwer, denn sie bekommen immer weniger zu sehen. Darüber schreibt Sibylle Anderl in der “FAZ”.
  6. Der Earl of Birkenhead, Frederick Edwin Smith, hat sich 1930 über die Energieversorgung und Genompolitik im Jahr 2030 Gedanken gemacht. Der Text dokumentiert phantastisches Denken aus einer Aufbruchszeit und auf der anderen Seite noch immer ungelöste Probleme.
  7. Die Lichtverschmutzung ist ein wachsendes Phänomen, nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere. Ein guter Überblicksartikel von Peter Illetschko und Tanja Traxler im “Standard”.
  8. Dayna Tortorici ist von Twitter zu Instagram gewechselt und hat darüber eine 50.000 Wörter starke Abklärung der sozialen Medien geschrieben. Es ist der derzeit tiefschürfenste Text über Instagram der sich finden lässt.
  9. Wird sich unser Menschenbild durch den Aufstieg Chinas und die permanente (Selbst-)Überwachung radikal ändern? Ja, sagt Politologe und China-Experte Sebastian Heilmann in “Internationale Politik” in einem thesenstarken Beitrag. Das Ende des aufgeklärten Bürgers naht, wir werden Herdenbürger.
  10. Stanford Ökonomen haben ausgerechnet, was es kosten würde, Facebook aus dem Leben seiner Nutzer herauszukaufen – Seite 32.

5 Gedanken zu „A Very Stable Genius, versteckter Weltraum, Inside Dominic Cummings, Klima- vs. Umweltschutz, My Instagram

  1. Christoph

    Vielen vielen Dank für den schönen Salon! Ergänzend möchte ich eine kleine Dokumentation aus der ZDF-Mediathek empfehlen, die vielleicht viel mehr noch zu dem Salon der ersten Ausgabe passt: „Bad Banks – Die Dokumentation“. Wie die gleichnamige Serie handelt die 45-minütige Doku von Fin-Techs, die sich im Spannungsverhältnis zu traditionellen Banken befiinden.
    Ähnlich, wenn auch wesentlich verherrender als bei dem „I went to see a movie…“-Text, wird hier ein Kunde vom Dienstleister im Stich gelassen, weil es schlichtweg kein Personal mehr gibt, an das er sich wenden kann. Heißt: Er kann sich nicht mehr in sein digitales N26-Konto einloggen und erreicht fatalerwesie niemanden, um eine wichtige Überweisung zu tätigen. Über diesen Fall hinaus eine sehr empfehlenswerte Doku. Ich würde mich freuen, wenn im Laufe des Zwanziger-Jahre-Podcasts noch einiges zum „Banking der Zukunft“ fällt.

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  2. Philipp

    Wird es eine Möglichkeit geben, den Salon z. B. nachdem einige Zeit vergangen ist, kostenlos anhören zu dürfen?

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  3. Timm

    Wolfgang meinte, dass es Texte gibt, die offen zugänglich sind und nur mal analysiert werden müssten.
    Was mir so einfällt, ist da vor allem die Pick-Up Community: Rollo Tomassi: The rational Male. oder auch was Jordan Peterson liest: Ogi Ogas: A Billion Wicked Thoughts. wo Google-ingeneure Sozialwissenschaften machen.
    Die Frage ist immer, will man dahin und sowas überhaupt anfassen, weil Intimität muss jeder mit sich und anderen ausmachen. Allerdings kommt ja darüber ein Buch von Slavoj Zizek raus und bei Alenka Zupancic wird in „Was ist Sex?“ vom „unsichtbaren Handjob“ (in anlehnung zu Adam Smiths unsichtbarer Hand) gesprochen.

    Alexander Gauland hat auch sehr viele und laut Markus Lanz sehr gute Texte schon veröffentlicht. Albrecht von Lucke hat im J&N-Interview auch erwähnt, dass Gauland für das Blätter-Magazin geschrieben hat.

    Andere unangenehme Themen sind so die Tagebücher von Amokläufern oder das Manifest des Unabombers.
    Hin und wieder kommen auch mal andere Weltuntergangsfantasien aus dem Silicon Valley: https://www.freitag.de/autoren/the-guardian/mordor-mein-mordor

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