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Wir lesen01/2021Shenzhen, Neue Medizin, Henry Kissinger, Dreampolitik, Streik in Indien, moderne Innenstädte, Bob Dylan

Henry Kissinger ist sowohl Friedensnobelpreisträger als auch gefragter Kriegsorganisator. Seit Jahrzehnten mischt er die Insassen des Oval Office auf. Nun hat Bernd Greiner eine umfassende Biographie geschrieben, die alles im Detail enthält. Insbesondere Ausschnitte von Gesprächen die Richard Nixon als Präsident mit seinen Mitarbeitern führte, über die verhasste Presse, Soldaten deren Leben nichts bedeuten sollten und Willy Brandt, den alliierten Feind. Die Lektüre lehrt auch, dass der Wahnsinn nicht erst mit Donald Trump ins Präsidentenamt kam.

In ähnliche Kerbe schlägt Murtaza Hussain. Was wäre, wenn Trump zwar geht, das Verlangen der Wähler nach Fantasy-Politik aber bleibt? Donald Trump wollte nie Autokrat werden, da es seinen Wählern schon reichte einen zu spielen. Das Verlangen nach „extremen psychologischen Expieriences“ sei so gewaltig wie die Angst davor, desillusioniert zu werden. Dabei gilt es für beide Seiten: Die politische Realität ist viel weniger dramatisch, als die Legenden, die um sie gestrickt werden.

Gemeinsam gehen wir nach Shenzhen. Wolfgang Hirn hat ein Buch geschrieben, dass vor Sachwissen strotzt, aber dem es an politischen Einschätzungen mangelt. Wir stellen den naturwissenschaftlich-technischen Errungenschaften ihren politischen Schrecken gegenüber, die durch sie ermöglicht werden. Wolfgang berichtet noch zu Indien und dem angeblichen Ausverkauf bei Bob Dylan. Stefan greift die Frage von David Wallace-Wells auf, wie wir es nun mit der neuen Medizin handhaben, die uns schon am 13. Januar 2020 eine Impfung gegen Covid-19 verschaffte. Ihr gegenüber steht nämlich die Politik, die bis zum Jahreswechsel 360.000 Tote in Kauf nahm.

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Literaturliste

  1. Wolfgang Hirn hat über das Wirtschaften in Shenzhen geschrieben. Zu den interessanten sachlichen Darstellungen fehlen aber einige politische Einschätzungen
  2. 250 bis 400 Millionen Dollar soll Bob Dylan von Universal für die Verlagsrechte an seinen Songs erhalten haben. Was sagt dieser Deal über die Musikindustrie, das Urheberrecht und den Finanzmarktkapitalismus? Bertold Seliger: „Verwertung bis zum letzten Ton. Über Bob Dylan, das Finanzkapital und die Urheberrechte“
  3. Wenn wir am 13. Januar 2020 bereits eine Impfung gegen Covid-19 hatten, warum sind dann in Amerika 360.000 Menschen an der Krankheit gestorben? David Wallace-Wells: We Had the Vaccine the Whole Time
  4. Musiker können von ihrer Musik nur dann leben, wenn sie auftreten können – Streaming treibt viele Künstler in die Armut. Frank Jöricke: „Von Spotify kann kein Musiker leben. Warum 2020 auch musikalisch ein Albtraumjahr war
  5. Ingo Arzt: Corona und die Impfstoffstrategie, der Markt hätte es gerichtet. Stoßen wir an die Grenzen vernünftiger Politik?
  6. Thomas Frank ist es etwas aufgefallen: Tränen werden immer häufiger zu Argumenten in der US-Politik. Das veranlasst Frank zu einer wunderbaren Polemik. Thomas Frank: “Die schluchzende Supermacht
  7. Murtaza Hussain: Bidens Win Trades One Political Fantasy for Another. Trump geht, aber das Verlangen nach politischen Inszenierungen bleibt. Wir bekommen, weil wir sie wollen, Dreampolitik
  8. Was geschieht derzeit in Indien? Manchen Zeitungen sind die Proteste keine Zeile Wert, andere wiederum übertreiben maßlos. Es klären auf: Christian Domke Seidel: „Generalstreik in Indien: Revolution mit Verzögerung“; und Und: Aurel Eschmann: „Der größte Streik der Weltgeschichte?
  9. Jan Friedrich: Post-Shopping-City-Innenstadt. Offenstadt entkoppelt die Attraktivität der Innenstadt vom Konsum. Corona bremst und beschleunigt die Entwicklung
  10. Trump gilt als der Madman im weißen Haus, doch ein Blick in die Geschichte relativiert dies, denn einst saßen dort Nixon und Kissinger – und waren zu allem bereit, wie in einer neuen großartigen Kissinger-Biografie zu lesen ist. Bernd Greiner: „Henry Kissinger. Wächter des Imperiums. Eine Biografie.“, erschienen bei C.H. Beck
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Wolfgang
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Stefan
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Mathias

5 Gedanken zu „Shenzhen, Neue Medizin, Henry Kissinger, Dreampolitik, Streik in Indien, moderne Innenstädte, Bob Dylan

  1. Carl

    Hi Wolfgang & Stefan!

    Ich habe einen Kommentar zu eurem Gespräch zu dem Text „We Had the Vaccine the Whole Time“ aus dem Salon.

    Ich unterteile das in zwei Punkte: Der erste, dass die Aussage des Textes eine komplett andere ist, als sie in eurem Gespräch erschien und der zweite, in dem ich betonen möchte, wie entscheidend Randomized Controlled Trials (RCTs), also die klinischen Studien zur Etablierung „definitiver“ wissenschaftlicher Evidenz sind. Ein Prozess, der in dem Text in keiner Weise in Frage gestellt wird und sich auch nicht abkürzen lässt.

    1. Der Text

    Der Punkt des Textes ist ein entscheidend anderer, wie ich es verstanden habe. Der Autor macht keine Aussage darüber, die regulatorischen Prozesse und die Überprüfung von Impfstoffen über die klinischen Tests, also dem Durchlaufen der verschiedenen Phasen eines Randomized Controlled Trials, abzukürzen, weil man sich ja ziemlich sicher sei, dass das Verfahren sicher ist. Dies wäre auch absolut unvereinbar mit den Abläufen, die die Forschungsgemeinschaft in den letzen ca. 80 Jahren erarbeitet hat, um eine global anerkanntes und mit hoher Sicherheit zu treffendes Urteil über die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Medikamenten und Impfstoffen zu fällen.

    Gegen Ende des Textes stellt uns der Autor folgenden Vorschlag des Wissenschaftlers Florian Krammer vor: Die Klassen der Viren, die mit hoher Wahrscheinlichkeit in Form eines bestimmten Stammes, wie jetzt im Fall von Covid-19, zu einer Epidemie oder Pandemie führen könnten, sind den Forschern bekannt. Das ist vergleichbar mit der alljährlichen Erstellung des Grippeimpfstoffes. Der grundlegende „Grippevirus“ ist bekannt und es muss jedes Jahr für die auftretenden und wahrscheinlich häufigsten und schädlichsten Stämme ein Impfstoff entwickelt werden. Darauf aufbauend wäre es möglich, auf Basis aller bekannten Virenarten, von denen potentiell gefährliche Varianten auftreten könnten, etwa 50-100, einen Impfstoff zu entwickeln. Dieser wäre nicht geeignet, um gegen einen bestimmten Stamm zu immunisieren, sondern könnte als Blaupause genommen werden, der dann, im Falle eines reellen Ausbruchs, in nur leicht abgeänderter Form in Umlauf gebracht werden kann. Dies würde dann auch bedeuten, dass die ersten Phasen der klinischen Tests an diesen Vorläufern der eigentlichen Impfstoffe durchgeführt werden könnten, um somit wertvolle Zeit zu sparen. Somit müssten nur noch mit der für einen bestimmten Stamm abgeänderten Impfstoffvariante die letzten Phasen der klinischen Tests durchgeführt werden, und zwar wenige Wochen nach Ausbruch der Krankheit. Für bestimmte Virenklassen könnten sogar Phase III Tests präventiv durchgeführt werden, aber das klingt in dem Text auch eher wie eine mögliche Ausnahme. Um dies für alle bekannten Virenarten durchzuführen nennt Krammer die Zahl von 1-3 Milliarden Dollar.

    Es geht also in keinster Weise darum, die klinischen Tests wegen des Glaubens an die Wirksamkeit zu umgehen. Der Autor betont auch, dass ein Abkürzen, wie die Notfallzulassungen von remdesevir etc. Fehler waren, wie sich nach gründlichem Testen gezeigt hat. Hier möchte ich auch auf die „CRISPR-Babies“ hinweisen, die durch Umgehung der Regularien geschaffen wurden, wo es auch zu massiven Nebenwirkungen kam. Es geht vielmehr um den Vorschlag, Impfstoffe für alle bekannten Virenarten präventiv zu entwickeln, gründlich zu testen und diese dann im Falle eines Ausbruches für den auftretenden Stamm leicht verändert nur noch final zu testen. Dies könnte bedeuten, dass ein Impfstoff drei Monate nach Ausbruch in der Bevölkerung angewandt werden könnte, weil der neue Impfstoff nur eine leicht modifizierte Version eines gründlich getesteten Vorgängers ist. Die initiale Investition von 3 Mrd. Dollar wäre dann verschwindend gering im Vergleich mit den finanziellen Belastungen der Covid-19-Pandemie und es könnten unglaublich viele Leben gerettet werden.

    Das ist finde ich ein sehr interessanter Vorschlag, der sicher auch erst durch das Auftreten von mRNA-Impfstoffen möglich geworden ist. Daraus leitet sich dann die politische Forderung ab, dafür eine entsprechende gesetzliche Grundlage zu schaffen. Die Gesetzgebung zur Durchführung von klinischen Tests wurde über die Jahre immer wieder angepasst und für mich als Laien ist das ein absoluter No-Brainer, wenn ich bedenke, wie viel Leid über diesen Prozess vermieden werden könnte. Ich würde diesen Vorschlag auch Drostens flappsigem Kommentar zur Notfallausweitung der Tests auf die breite Bevölkerung definitiv vorziehen. Was er vorschlägt wäre ethisch wohl nur vertretbar, wenn wir kurz vor der Auslöschung der Bevölkerung stehen würden.

    2. Randomized Controlled Trials (RCTs)

    Ich bin selber absolut kein Experte auf dem Gebiet, aber ich arbeite in einem Institut, in dem auch klinische Studien durchgeführt werden und ich interessiere mich viel für statistische Methodik zur Etablierung von kausaler Evidenz. Dies ist traditionell nur über RCTs möglich, da dort über eine direkte Intervention der Experimentatoren, gepaart mit einem randomisierten, Placebo-kontrolliertem Studiendesign, sämtliche (den Experimentatoren eventuell auch verborgene) Kausalitätsketten in dem Versuchsaufbau durchbrochen werden ausser derer, die mit der Intervention kommt. So lässt sich dann (hoffentlich) eine definitive Aussage über Wirksamkeit der Intervention treffen. Dies war/ist revolutionär und bis heute die einzige anerkannte Möglichkeit, die Wirksamkeit von z.B. Medikamenten zu etablieren. Dazu gehört noch Unmengen an Beiwerk, da die Studie z.B. auch repräsentativ für die Bevolkerüng sein muss und vor allem muss auch die Sicherheit des Wirkstoffes etabliert werden. Das ist hochgradig standardisiert und eine Wissenschaft für sich. Die Planung, Durchführung und Bewertung solcher Studien sind die Königsdisziplinen in den klinischen Wissenschaften.

    Diese klinischen Studien können nicht durch rückblickende Übereinstimmung der Ergebnisse mit den Erwartungen der Wissenschaftler ersetzt werden. Es ist gut, wenn das Vertrauen der Entwickler in ihr Produkt hoch ist, aber niemand würde Vertrauen als ausreichend akzeptieren. Im Fall von den mRNA-Impfstoffen: Diese wurden sicherlich lange in Zellkulturen, Mäusen und sonstigen Modellorganismen getestet, aber nie im Menschen und nie in der breiten Bevölkerung. Der menschliche Organismus ist dermaßen komplex, dass unvorhergesehene Nebenwirkungen niemals ausgeschlossen werden können. Auch nicht bei augenscheinlich klaren Wirkmechanismen wie hier. Anwendungen in Größenordnungen wie bei einem Impfstoff können immer zu Nebenwirkungen führen, die in kleineren Experimenten niemals auftreten würden. Das bedeutet: Die Abwesenheit von Beweisen (zur Schädlichkeit des Wirkstoffes) ist kein Beweis von Abwesenheit (der Schädlichkeit des Wirkstoffes). Im englischen klingt das schöner: Absence of evidence is not evidence of absence. Dies ist ein wirklich wichtiger Punkt, weil erst ein abgeschlossener und ausgewerteter RCT ein international anerkannter Beweis für die Unschädlichkeit eines Wirkstoffes darstellen kann.

    RCTs gelten nicht umsonst als eine der wichtigsten Erfindungen des letzten Jahrhunderts und bilden die absolute Spitze in der Wirksamkeitspyramide zur wissenschaftlichen Etablierung von kausaler Evidenz.

    Dies hat aber einen massiven Preis: Menschen, die z.T. eine tödliche Krankheit haben, wird in der Kontrollgruppe ein Placebo verabreicht, was, durch das Fehlen einer wirksamen Behandlung, zu ihrem Tod führen kann. Dies ist aber für den klinischen Test unabdingbar und muss in Kauf genommen werden. Deshalb sind solche Versuche auch massiven Regularien unterworfen, die von Ethikkommissionen überprüft werden und sich an internationalen Verträgen orientieren müssen. Dazu gehört z.B. auch, dass alle Teilnehmer wissentlich an der Studie teilnehmen und sich der Konsequenzen bewusst sind. Ein Problem bei solchen Studien ist, dass manche Interventionen nicht möglich sind. Ein prominentes Beispiel ist die Erstellung der Beweiskette, dass Rauchen Lungenkrebs verursacht. Dies war sehr lange umstritten, da es immer möglich war, dass ein dritter Faktor, z.b. ein Gen, existiert, dass gleichzeitig Nikotinabhängig macht und Lungenkrebs versursacht. So könnte Rauchen für Menschen ohne dieses Gen komplett ungefährlich oder sogar gesundheitsfördernd sein. Dies ließe sich nur über einen RCT ausschliessen, was aber nie möglich war, da niemand Menschen über viele Jahre wegen ethischer Bedenken zum Rauchen zwingen kann. Das ist ein sehr interessantes Thema, weshalb ich noch auf ein Buch verweisen möchte: Von dem Begründer einer modernen mathematischen Methodik zur Etablierung von Kausalen Zusammenhängen Judea Pearl, der auch ein sehr prominenter KI-Forscher ist, gibt es „The Book of Why: The New Science of Cause and Effect“. In diesem Buch erzählt er die Geschichte der kausalen Inferenz auch im Zusammenhang zu seiner Forschung zur Künstlichen Intelligenz als populärwissenschaftlichen Text. Seine Methodik erlaubt es, unter bestimmten Annahmen kausale Aussagen ohne die Durchführung von RCTs zu treffen. Kausale Methoden, von denen auch einige schon länger in verschiedenen Feldern im Umlauf sind, sind in der Wissenschaftsgemeinde sehr beliebt und werden aktiv beforscht. Aber an RCTs führt bis jetzt einfach nichts vorbei.

    Viele Grüße

    Carl

    Antworten
    1. Stefan Beitragsautor

      Ich sehe da den Widerspruch zum von mir Gesagten nicht. Die Idee die Testphasen anders zu gestalten kam zudem von Christian Drosten, ich hab es extra als Clip eingespielt.

    2. Carl

      Ich habe mir euer Gespräch zu dem Text zwei mal angehört und die Aussage des Textes ist eine andere, als es nach dem Anhören des Abschnittes den Anschein hat. Das ist genau der Punkt: Die Aussage von Drosten bezieht sich nur auf eine spontan erdachte Notfallmaßnahme, die meiner Meinung nach ethisch unverantwortlich ist. Die Idee zur Umgestaltung der Testphasen von Florian Krammer gibst du in dem Gespräch nicht so wieder, wie es in dem Text steht sondern eher angelehnt an das, was Drosten gesagt hast. Den eigentlichen Vorschlag, den er im Text macht (mit verlinkter Publikation), stellst du nicht dar, obwohl er ethisch vertretbar und am Ende umsetzbarer ist als das über den Haufen werfen von Phase III. Ich möchte das noch einmal betonen: Krammer schlägt vor, Impfstoffe für bekannte Virenarten präventiv zu entwickeln und zu testen, um beim Auftreten neuer Stämme auf bereits durchgeführte Tests zurückgreifen zu können und ggf. nur noch die Phase III Tests durchzuführen. Drosten schlägt vor, die Phase III direkt als Impfkampagne durchzuführen, weil die Unschädlichkeit des Impfstoffes in Phase I und II bereits als etabliert gelten kann und das Restrisiko geringer ist als die Folgen eines langwierigen Phase III Tests. Das bedeutet im Endeffekt nur, dass die Impfstoffe vorzeitig zugelassen werden und nur die genaue Wirksamkeit noch bestimmt werden muss. Dazu kann dann die allgemeine Verabreichung als Feldversuch dienen. Diesem Vorschlag widerspricht der Text explizit. Er stellt das Verfahren nicht in Frage und möchte es nicht abkürzen, sondern schlägt vor, dieses vorbereitend durchzuführen. Diese Aussage fehlt mir in eurem Gespräch. Ich verstehe deine Frustration mit den langwierigen Verfahren, die dazu geführt hat, dass viel mehr Menschen starben, als möglicherweise nötig war. Wir würden uns alle eine Welt wünschen, in der ein unüberlegter Vorschlag wie der von Drosten durchgeführt worden wäre, weil wir nun wissen, dass alles gut gegangen wäre. Deswegen: Das Risiko einer solchen Maßnahme gegen die Chance, Hunderttausende Leben zu retten scheint gering. Diese Abwägung hat sich aber, meiner Meinung nach zurecht, niemand zugetraut, weil das Risiko vermutlich nicht abschätzbar war. Die Kraft der Retrospektive gepaart mit der initialen Überzeugung der Wissenschaftler machen nun den Eindruck, dass die Tests alle unnötig waren. Das stimmt aber nicht. Die waren genauso notwendig wie sie das für jedes andere Medikament sind. Deshalb versuchte ich darauf hinzuweisen, wie wichtig die korrekte Durchführung der RCTs ist, dass Krammers Vorschlag das auch erlaubt und so trotz der Durchführung aller Phasen einen Impfstoff nach 3 Monaten hätte fertig sein können. Dafür die 3 Milliarden Dollar. Für diese Überlegungen ist es aber bei Covid-19 leider zu spät. Wenn du dir den Abschnitt erneut anhörst, müsstest du erkennen, dass die verschiedenen Aussagen nicht voneinander getrennt sind und die entscheidende Aussage über Krammers Vorschlag fehlt.

  2. Christian Strietzel

    Thema Impfungen Medikamentenzulassungen in Europa

    tl:dr Bakteriophagen haben kein normiertes Zulassungsverfahren da Individualtherapie

    Vor Covid-19 wurde, meiner Wahrnehmung nach, häufig über die Problematik der MRSA- Keime also Bakterienmutationen bzw. -Typen, gegen die kein Antibiotikum mehr wirkt, berichtet.
    Frontal-21 hatte dann auch schon mal einen Betroffenen, Krankenhausbesucher der nach einer Knieoperation, eine Bakterienkultur im Bein hatte die zur Amputation führte.
    Patienten die aus einem deutschen Krankenhaus in ein holländisches verlegt werden werden standardmäßig als Quarantänefall eingestuft und entsprechend isoliert, eben wegen der erhöhten Problematik der MRSA-Fälle in Deutschland, in deutschen Krankenhäusern.

    Das Thema war so populär, dass selbst extra-3 mal Sendezeit damit füllte.
    https://www.youtube.com/watch?v=cueyCf2Ym84
    Wobei sie den Punkt nicht zielgenau trafen. Nicht die Verschreibungsfreude der Ärzte sondern, die nur noch in Tonnen angegebenen Mengen für die industrialisierte Tierhaltung ist ein problematischer Faktor.
    Die werbeversprechen an Landwirte a la „besseres Mastergebnis“ sind mit dem Werbeversprechen der Pille für Frauen zu vergleichen die auch für eine bessere Haut werben.
    https://www.youtube.com/watch?v=r4w1CgaUzQU

    Die Nitratverseuchung des Grundwassers, welche die EU zu einem „blauen Brief“, einer Abmahnung der Regierung mit Strafzahlungen, veranlasste ist ein weiteres Resultat der industriellen Tierhaltung die ja eben sehr baktierenreiche Gülle produziert.
    Wobei der Faktor des Güllehandels zwischen EU-Staaten ein Thema für sich ist.

    Nun sind in meiner Podcastplayliste Forschung aktuell und Wissenschaft im Brennpunkt vom DLF zwei, seit Jahren, sehr geschätzte Formate, die sich viel Zeit für Viren und Baktieren genommen haben.
    https://www.deutschlandfunk.de/boost-fuer-krebsbehandlungen-bakteriophagen-machen.676.de.html?dram:article_id=482793

    Nach der Klärung der Frage, warum es keine neuen Antibiotika gibt und warum es sich nicht lohnt für Pharmakonzerne und die angschlossenen Zulieferer-Labore, wie Biontech, eben an diesen zu Forschen bleibt, die zentrale Frage nach der formalen Einrichtung individueller Therapien.

    [Biontech hatte sich vor Corona auf dem Feld der HIV-Forschung umgetan und so sind sie auch an einen der großen Geldgeber auf diesem Feld geraten: https://youtu.be/dCt23D8VXpc?t=203%5D

    Den langen Weg randomisierter und doppelt blinder Studien wird im Buch „Krebs der König aller Krankheiten“ sehr gut nachskizziert.

    Die Hürden einer Medikamentenzulassung sind langwierig und Kostenintensiv. Was dazu führt, dass für seltene Krankheiten oft nie ein Medikament dieses Verfahren durchschreitet.

    Bei der Lösung der multiresistenten Baktieren könnten die spezialisierten Viren, könnte der natürliche biologische Feind helfen.
    https://elib.tiho-hannover.de/dissertations/kittlers_ss14

    Die individuelle human Therapie bekommst du nur nie in Gesetztestexte also Zulassungskritierien, von Seiten der EU, für das Individuum gegossen.

    Die erst, beginnende Geschichte der Bakteriophagen führt nach Georgien, https://www.dw.com/de/phagen-bakterienfresser-aus-georgien-als-medizin-von-morgen/a-51309915, aus dem Mangel an Antibiotika zu Sowjetzeiten ist ein Zentrum entstanden, dass auf einer Menge klassifizierter, kuratierter viraler Bakterienkiller sitzt.

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  3. Topic

    Wow, vielen Dank für die tollen Kommentare! Auch ich war etwas verwundert über die Schlussfolgerung, die im Podcast aus dem Artikel getroffen wurden. Die Kommentare haben das aber schon hervorragend zusammengefasst und auch mir nochmal mehr Klarheit gegeben.

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