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Wir lesen10/2022Steinmeier, van Gogh, Baerbock, Bundestag: Wohnen & Rente, Xis Parteitag

Kulturgüter mit Unversehrtheitsanspruch werden mit Tomatensoße beworfen, und die Welt rastet aus. Die Natur dagegen ist zum Abschuss freigegeben. Auf diese Schieflage wurde nun hingewiesen, nachhaltig, ohne tatsächlich in den Museen Zerstörung anzurichten. Die Aktivisten bedienten sich ausgerechnet einem Naturgemälde. Wir reden über die Sonnenblumen, Vincent van Gogh, den Protest und die Kritik daran. Wir koppeln es mit dem Parteitag der Grünen. Die Partei ist gewachsen und hat sich verjüngt und erneuert. Ein wenig hat sie darüber ihre Geschichte vergessen. So ähnlich ist es auch mit Steinmeiers Rede an die Deutschen. Er wollte aufrüteln und meinte damit zuerst einmal sich selbst. Seine eigene Rolle, sowohl als ehemaliger Außenpolitiker, als auch Hartz-IV-Mitgestalter im Kanzleramt spielte dabei keine Rolle mehr.

Der Oktober ist darüber hinaus in der Xi der Welt seine Macht bewies und vorführte. Seinen Vorgänger ließ er aus dem Saal tragen. Seine Buddy holte er näher an sich heran. Wie Leistungsfähig das ideologisch weiter verengte Politbüro ist, wird er zeigen müssen. Die chinesische Geschichte und Gesellschaft wird ihn nun fordern. Wir blicken in den Deutschen Bundestag. Er verhandelte die Wohnkosten und die Rente und es gab Slapstick in Sachen „Die Akte Scholz“.

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Wolfgang
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Stefan
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Mathias

7 Gedanken zu „Steinmeier, van Gogh, Baerbock, Bundestag: Wohnen & Rente, Xis Parteitag

  1. Eisenbahner mit Leib und Seele

    Alleine wenn man schon bei Wikipedia nach dem Krieg in Jemen nachschlagen will, findet man mehrere Artikel mit demselben Themenkomplex:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Milit%C3%A4rintervention_im_Jemen_seit_2015
    https://de.wikipedia.org/wiki/Huthi-Konflikt
    https://en.wikipedia.org/wiki/Yemeni_Civil_War_(2014%E2%80%93present)
    https://en.wikipedia.org/wiki/Houthi%E2%80%93Saudi_Arabian_conflict
    Da kommt mir gerade Stefans Buchempfehlung von Niklas Luhmann „Die Realität der Massenmedien“ in den Sinn. Hier wird scheinbar noch unsere Illusion geschaffen…
    Und entsprechend kann man sich (noch) seine eigene Realität zusammenfaseln.

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  2. Li Su

    Hallo Stefan und Wolfgang,

    Als ich von der Aktion mit dem Gemälde gehört habe dachte ich mir als Erstes „Ekelhaft“ und als Zweites „Aber eigentlich zu Recht“. Ich denke, dass ihr richtig erkannt habt, dass es da um ein quit pro quo der Symbolbeschmutzung ging und meiner Meinung nach um einen sehr oberflächlichen.
    Ich denke, dass meine Generation, ich bin 26 aber meine da jetzt grob alle unter 30, damit aufgewachsen ist hochtrabende Symbolik grundsätzlich lächerlich zu finden. Ich zitiere indirekt und auf den Punkt gebracht ein paar Klischees: „Kunstanalysen sind reiner arroganter Selbstzweck“ „Politiker sind nur Karrieristen“ „Keine Politik hat je Mein Leben verändert“. Es gibt viele weitere und leider ist in so einfachen Kommentaren über Komplexes leider mehr Wahrheit enthalten als man als feinsinnig zu sprechen Versuchender gern hat.

    Mein Argument ist. Die Schere zwischen den angeblich weiterhin respektierten Symboliken, derer wir uns nur bedienen, wenn offener Zwang zu viel Kollateralschäden bringen würde und dem reellen Inhalt der Handlungen von Geschäftsleuten, Politikern, Pädagogen und eigentlich auch denen jedes Teilnehmers unserer Wirtschaft, der über genug Bildung verfügt um zu sehen woran er sich eigentlich beteiligt, ist lächerlich weit groß geworden.
    Wir leben in so sehr uns selbst und unser Handeln überidealisierenden Narrativen, dass die Lüge der zynische Modus Operandi sein muss und am Besten bekommt dazu noch die Regression in die Selbstverkindlichung.
    Solang man gut frisst und fickt ist es ja auszuhalten.

    Ich finde auch deshalb die Aktion tatsächlich ehrlich, denn sie ist genauso oberflächlich wie die Handlungen mit denen mitlerweile versucht wird sich um absolut für unser Überleben notwendige wesentliche Politik zu drücken um dann plötzlich die aufgesparte Ernsthaftigkeit in Kriegsbereitschaft herauszuholen …

    Zu solchen Zuständen gibt es nichts Höfliches mehr zu sagen und deshalb ist es auch kein Wunder, dass die großen Player des Kapitals jede Sprachpolitik mit Kusshand entgegennehmen und die kindisch dumme Höflichkeit gegenüber jedem der sich durch Fleiß einen der Heiligkeitsgrade verdient hat gern als neuen Maßstab annehmen.
    Anders gesagt:
    Verdienst du so viel pro Minute, dass ich es mir nicht mehr erlauben darf ein kritisches Gespräch mit dir zu führen?

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  3. Miriam

    re: Nächste Social Media App

    Ich habe in meinem Freundeskreis nun mehrfach von der App „BeReal“ gehört. Nicht nur in DE, sondern auch USA.
    Das Konzept ist wohl, dass die App dich täglich zu einer zufällig Uhrzeit auffordert „Real“ zu sein und du mithilfe der App ein Foto machen sollst. Zeitgleich Front- und Hinterkamera.
    Tust du das nicht sofort wenn die App dich auffordert, dann wird dein Post mit einem Hinweis gekennzeichnet, wie viele Minuten Verspätung du hattest.

    Warum irgendjemand sich diesem Zwang freiwillig aussetzen würde ist mir allerdings schleierhaft. Vor allem, wenn der Dank dafür etliche Selfies von „Freunden“ sind, wie sie gerade im Aufzug stehen, Zähne putzen oder den Abwasch machen 🙄…

    Vielleicht habt ihr ja Lust dort tiefer einzusteigen.

    https://en.wikipedia.org/wiki/BeReal

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  4. Anonymous

    imo macht Stefan hier ein widerspruch zu seiner vorherigen Bemerkung, dass Linke mal ihre Positionen in anzug und krawatte vortragen sollten, weil sie da mehr ernst genommen werden würden oder sowas. Warum ist dann jz diese kinderartige verhalten, mit Essen herummalen, dagegen besser?

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