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Wir lesen11/2022WIR, Milley & Richards, Ticketmaster, Personality, Enzensberger, Klima

Wer sind wir? Tina Hassel stellt dem Bundespräsidenten die „großen Fragen“. Er kann sie natürlich nicht beantworten. Die Ökonomie, die uns auseinandertreibt, kommt bei ihm nicht zur Sprache. Er bemängelt die vielen Ichs. Wir gehen dem nach. Es gibt heute 16 verschiedene ichs, zuweilen vier verschiedene in einer Person. Und was ist eigentlich noch eine Person? Die Psychologie treibt ihre Methoden durch die Wirtschaft, wo man sie angeblich braucht. Im Arbeitsmarkt und beim Daten. Handfester wird es bei Mark Milley und Charles Richard. Beide sind hochrangige Militärs, die in kleinem Kreis über das Wesen des Krieges reden, weil sie es kennen.

Außerdem im November: Klimakonferenz. Wir besprechen die große Neuerung, den Entschädigungsfonds für Länder, die Geld brauchen, weil sie den Klimawandel spüren, von seinen Folgen finanziell überfordert werden und denen keine eigene Abhilfe möglich ist, weil sie das Problem selbst nicht verursachen. Komplett dem kommenden Klima ausgeliefert ist die globale Jugend. Eine neue Studie blickt auf ihren Gemütszustand. Wir gehen es kurz durch. Bleiben noch Anlässe für gute Laune? Ja, manche Künstler bemühen sich. Aber Ticketmaster macht alles zunichte. Taylor Swift Tickets für 90.000 Dollar. Das ist nicht nur verrückt, sondern auch politisches Versagen. In Amerika ist es katastrophal. Uns droht wie so häufig dasselbe.

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6 Gedanken zu „WIR, Milley & Richards, Ticketmaster, Personality, Enzensberger, Klima

  1. Florian Baumgarten

    Den Teil mit den persönlichkeits Test war erst etwas entfremdend da es für mich als jemand der eigentlich voll in diese Milleniums schicht Falle aber ich musste dann an https://lovenotfound.com/comic/ch01-p00a/
    Denken das ich vor Jahren mal gelesen habe und gerade wie sich Leute an alles orientieren aber trotzdem nicht glücklich werden hat es für mich dann doch gut reingezogen das das wichtig ist.

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  2. Paul

    Vielen Dank wieder für die Folge.
    Nur eine Bitte: Könnt ihr bitte auch eure Quellen posten?
    Es ist leider sehr schwer manchmal so etwas wie das Video zur russischen Talk-Show, in der ein atomarer Schlag gegen Deutschland besprochen wurde, nur durch Suchen zu finden.

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  3. Miriam

    re: Dating Apps
    Ich habe vor einem Jahr bereits einen Podcast [1] gehört in dem es auch um Dating Apps und Persönlichkeitstests ging.
    Tatsächlich ging es ursprünglich bei Online Dating ja tatsächlich darum einen Match basierend auf der Persönlichkeit zu finden. Paarship, Match, eHarmony oder OKCupid haben damals (wie heute) geworben mit ihren „x Minuten“ Fragebogen und schlauen Matching Algorithmen, die „kompatible“ Partner „errechnen“.
    Dann kam die Swipe-Kultur mit Apps wie Tinder, Grindr und ähnlichen auf. Hier ging es um oberflächliche Bewertungen, die aber auf Gegenseitigkeit beruhten und in einer Hookup-Kultur gepasst haben.
    Aber auch bei diesen Swipe Apps soll ja eine Kompatibilität errechnet werden. Hier passiert es auf Basis des Verhaltens. „Kunden die auf dieser Person rechts geswiped haben, swipen auch hier rechts“.

    Dass diese zwei Arten des online Datings allerdings unterschiedliche Ergebnisse liefern (da sie unterschiedliche Ziele verfolgen) ist dann ja ein einleuchtender Grund, warum heute wieder viele Menschen eine scheinbar bessere Kompatibilität für langfristige Beziehungen suchen.

    Zuletzt wollte ich noch kurz bestätigen, dass ich vor einigen Jahren auf Tinder auch oft die 4-stelligen MB-Kürzel in den Freitext-Profilen von Menschen gesehen habe und das bloße Vorhandensein jener als nützliches Kennzeichen benutzt habe um diese Menschen auszuschließen. Ebenso wie jene, die ihr Sternzeichen für wichtig erachten.

    [1]: Trashfuture, Nate and Alice’s Book Corner: ‘The Verifiers’ feat. Jane Pek

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  4. Niels

    Neben all den pathetischen Clips zum Haushalten des „unteren Mittlestands“ hätte ich mir einen Kommentar zur aktuellen Beschleunigung von Asylverfahren für Fachkräfte gewünscht. Sodass abseits von Gefühligkeit und Wokeness die ökonomischen Konsequenzen rüber kommen. Menschen werden hier in Scheinarbeit/ Minijobs gehalten und die Arbeitslosen-Statistik schöngerechnet. Wir importieren ausgebildete Arbeiter, die bereit sind für weniger Gehalt zu arbeiten. Das Ausland wird einem Braindrain unterzogen.

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  5. hias

    Zu der Aussage von Herr Schmitt: Natürlich können von Deutschland aus die Proteste im Iran nicht direkt unterstützt werden und es muss auch nicht zu jedem Thema etwas gesagt werden.

    Aber was schon thematisiert werden könnte ist das (historische) Verhältnis von Deutschland zum Iran, dann wird auch klar warum Deutschland eine so wichtige Rolle in den Verhandlungen im Atomkonflikt gespielt hat.

    Der „kritische Dialog“ mit dem Regime in Teheran steht vor einem blutigen Scherbenhaufen.

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