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Wir lesen12/2022Selenskyj in Amerika, Stellvertreterkriege, BT im Metaverse, Reaktionäre im Urbit, Spirituelle Ichs

In der Ukraine tobt der Krieg. Währenddessen rätselt der Rest der Welt, wie man weiter über ihn spricht. Ist es wirklich ein Stellvertreterkrieg, oder was soll es sonst sein? Wer ist ein Held, wer sind die Opfer? Im Journalismus, der auf das Jahr zurückschaut und in den politischen Podcasts, ist die Sache ausgemacht. Aber wie geht es nun weiter? Selensky war in Washington D.C.. Kommt er nun auch nach Berlin? Und wie viel Zeit gibt die Welt Putin noch, seinen Karren aus dem Dreck zu ziehen? An Geld für die Unternehmungen mangelt es jedenfalls nicht. Waffen sind ausreichend da und noch mehr werden produziert.

Desweiteren entschwinden wir ins Metaverse, zumindest wie der Bundestag darüber spricht, und wir tauchen mit Wolfgang in den Urbit ein. Was wir finden, können wir nicht sagen. Aber wir geben uns Mühe schon mal zu verstehen. Im Kontrast dazu folgen wir jungen Frauen zu ihren Gurus. Einige sind auf der Suche nach einer neuen Spiritualität. Wir finden es amüsant, lehnen es auch nicht ab. Die Biontech-Erfolgsgeschichte lenkt die Kompass-Nadel aber nochmal neu. Wir wünschen allen einen guten Start ins neue Jahr.

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Wolfgang
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Stefan
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Mathias

15 Gedanken zu „Selenskyj in Amerika, Stellvertreterkriege, BT im Metaverse, Reaktionäre im Urbit, Spirituelle Ichs

  1. Marius

    Schade, dass ihr auf die Rhetorik des nuklearen Säbelrassens hereinfallt. Es wird keinen Atomkrieg geben, das Drohen damit gehört zur Taktik Die russischen Eliten wollen nicht sterben. Sie verbringen ständig Urlaub im Westen, und ihre Kinder studieren dort. Alles nur eine Farce, fallt nicht darauf herein. Ein Verhandlungsfrieden jetzt zu russischen Bedingungen wäre ein Sieg Russlands, und würde andere Länder nur dazu motivieren sich Atomwaffen zuzulegen und unter ihrem Schutzschirm ihre Nachbarn zu überfallen. Zumal ein solcher Frieden das Leid der Ukrainer nicht beendet.

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    1. Anonymous

      Stimmt zu 100% , es wird auch niemals passieren das sich China in den Ukraine Krieg einmischt

  2. Sash

    Aktuell sind Käufer mit Bargeldreserve beim Kauf durch fallende Preise noch klar im Vorteil, auf Dauer wird dann aber die Nachfrage weiter zurückgehen, wodurch sich weiter fallende Wohnpreise einstellen sollten. Die ordnungspolitische Regelung der energetischen Sanierung wird das verstärken.

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  3. Christian

    Gute Zusammenstellung. (2:13:08)
    Warum hat sich das Saarland damals Deutschland und nicht Frankreich angeschlossen?
    Obwohl erst drei Monate vor der Wahl wieder deutsche Parteien zugelassen wurden?
    Andere Regionen andere Geschichte.

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  4. Anonymous

    Bei der „Black Pill“ war ich mal wieder überrascht darüber, in was für Blasen ich mich offenbar herumtreibe. Ich wusste gar nicht, dass es Menschen gibt, die mit dem Internet vertraut sind, ein Meme verstehen können, aber den Begriff Black Pill nicht kennen.

    Ich kämpfe seit Jahren dagegen an, sie zu schlucken, ganz bewusst. Für mich als mittellose Millenial heißt das, sich gegen die komplette Hoffnungslosigkeit zu wehren, obwohl es keine Hoffnung gibt. Wie soll ich mich einem sinnlosen Hedonismus hingeben, mit welchem Geld? Das ist keine Option, „Die Black Pill ist auch keine Lösung“ ist leider das beste Argument, aber für mich auch ein ziemlich Starkes. Es macht keinen Spaß, depressiv herumzuliegen, sich selbst und die Welt aufgegeben zu haben. Also muss man sich Hoffnung suchen und Sinn schaffen.

    Man muss sich immer daran erinnern, nicht den Zustand der eigenen Psyche mit dem Zustand der Welt zu verwechseln. Nur weil beides miserabel und ersteres sehr von letzterem beeinflusst wird, sind es immer noch zwei verschiedene Dinge. Man muss immer das Beste draus machen. Und auch wenn es furchtbar blue-pilled klingt, hilft Therapie tatsächlich ziemlich oft.
    Die Welt ist dann immer noch schlecht, aber immerhin hat man gelernt, mit echten Menschen echte Beziehungen aufzubauen, so dass es wenigstens ein bisschen Spaß macht und es in der schlechten Welt gute Orte gibt, die man selbst erschaffen hat.

    Mein persönliches Ziel ist es seit ein paar Jahren, so funktional zu werden, meine marode Psyche soweit wieder zusammen zu bauen, dass ich auch etwas über mein aufgebautes soziales Netz hinaus ausrichten kann. Sich auf sich selbst konzentrieren ist dann, denke ich, nicht nur Eskapismus, sondern ein Schritt in die richtige Richtung.

    Musik genießen und Camus lesen hilft mir persönlich in der Zwischenzeit auch.

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  5. René K

    Oh mein Gott, eine Neon Genesis Evangelion Anspielung in diesem Podcast (~ 4:02:18). Das ich das nochmal erleben darf.
    Ironischerweise ist eine Interpretation von NGE, dass Eskapismus keine Lösung ist und man sich nicht von anderen Menschen abschotten soll. In der Serie habe ich auch zum ersten Mal vom Stachelschwein-Dilemma gehört.
    Wenn Wolfgang die Themen ausgehen, kann er ja mal eine Filmanalyse dazu machen…
    P.S. Wolfgang hat sich leider versprochen, es war natürlich der third impact (statt third pact) gemeint. Nehme gerade einen Podcast dazu auf, deswegen ist es mir gleich aufgefallen.

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  6. Amarok

    Ein gesundes neues Zwanziger-Jahr!
    Zum Thema Eigentum gibt es derzeit eine vierteilige Reihe auf ARTE, in deren drittem Teil, der dem Urheberrecht gewidmet ist: https://www.arte.tv/de/videos/RC-023187/die-welt-und-ihr-eigentum/

    Unter anderem wird in dieser Folge diskutiert, wie die Daten, die wir in unserem digitalen Leben erzeugen, rechtlich definiert werden sollten. Auch hier gibt es eine klare Argumentation gegen die Verwendung des Eigentumsbegriffs, wegen der Exklusivität und der damit verbundenen Gefahr der Monopolisierung der wichtigsten Ressource der derzeitigen Phase des digitalen Zeitalters.

    Diese Argumentation wird dann mit dem alternativen Konzept des Gemeinguts verknüpft. Allerdings ebenfalls mit dem Hinweis, dass das Wesen der Gemeingüter nicht klar umrissen ist. Zum Beispiel gibt es auch dafür rechtliche Positionen, die dem neoliberalen Dogma nahestehen und die Nutzung von Daten nicht wesentlich besser verallgemeinern würden.

    Der abwiegelnde Vorschlag der häufig vorgebracht wird, den User für die Nutzung seiner Daten zu bezahlen, schlägt in die gleiche Kerbe. Eine solche Herangehensweise würde die Anwendung des Eigentumsbegriffs auf Daten noch weiter als Tatsache verankern, da die Veräußerbarkeit der Daten dann nicht mehr hinterrücks und fast heimlich geschieht, sondern ein bewusster, akzeptierter Akt wird.

    Eine anderes interessantes Konzept, das in der ARTE-Reihe leider nicht weiter diskutiert, sondern nur kurz erwähnt wird, ist die Arbeit als Gemeingut zu definieren, statt als Eigentum. Keine Ahnung, ob es dazu hinreichend ausgearbeitete theoretische Schriften gibt. Eine Diskussion, ggf. bei Wohlstand für Alle, fände ich durchaus spannend.

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  7. Sebastian

    Der Teil über Stellvertreterkrieg beginnt zwar mit dem Ankündigung verschiedene Perspektiven zu betrachten verfolgt für mich allerdings nur eine Sichtweise. Es ist ein Stellvertreterkrieg, weil Europa und die USA die Ukraine unterstützen. Es ist ein Stellvertreterkrieg, weil wir sagen, die Ukraine würde unsere Werte gegen Russland verteidigen.
    Auf die Ziele Russlands wird nicht eingegangen und dies finde ich wichtig. Ginge es Russland um die Sicherung seines Einflusses in der Ukraine durch die Installation eines ihm genehmen Regime könnte man vielleicht weiter von einem Stellvertreterkrieg sprechen. Russland ist auch mit eigenen Truppen in Afghanistan, was allgemein als Stellvertreterkrieg angesehen wird, einmarschiert, wo es Russland darum ging ein ihm höriges Regime zu stützen. In der Ukraine hat Russland allerdings erobertes Territorium annektiert. Russland führt also einen Eroberungskrieg gegen die Ukraine.

    Ich hatte überlegt, ob es egal ist welches Wort dem Wort Krieg angefügt wird. Krieg ist das schlimmste, was wir Menschen uns antun können wozu braucht es da feinere Schubladen? Das Wort Stellvertreter erreicht allerdings aus meiner Sicht etwas anders. Es verwehrt der Ukraine ein eigener Akteur zu sein. Die Ukraine ist nur noch unser Stellvertreter.

    In der Diskussion ist das Fatal. Anstelle den Krieg zu verstehen indem man ein klarerer Bild über die Motivation von Russland, der Ukraine und der Unterstützer bekommt fokussiert sich die Diskussion auf den Westen und vor allem die USA. Welche Unterstützung die Ukraine bekommen soll oder darf wird gross diskutiert, dass Russland zivile Infrastruktur angreift wird zur Kenntnis genommen aber nicht bewertet. Eingefärbt von der Stellvertreterkrieg-These werden Artikel geschrieben, wo darüber fantasiert wird, der Westen müssten nur mehr Diplomatie wollen und die Ukraine zu Verhandlungen zwingen. Das Russland seine politische Line in der ganzen Zeit kaum verändert hat wird ignoriert. Was es für mögliche Verhandlungen bedeutete, dass Russland mehr als hunderttausend Menschenleben an eigenen Soldaten opfert und weiterhin an seinen Maximalziele festhält wird nicht betrachtete. Das Russland anstelle seine politischen Ziele anzupassen weitere dreihunderttausend Menschen in Uniformen steckt und diese ohne zögern auf den Schlachtfeld opfert ist kein Thema.

    Anstelle den Krieg besser zu verstehen und dadurch, die häufig diskutierte, nukleare Eskalation zu vermeiden zu können, wird mit der Diskussion über die Frage Stellvertreterkrieg nur eine egoistische Debatte über uns geführt. Ich finde es mittlerweile erschreckend festzustellen, dass viel über den Russischen Angriffskriege gegen die Ukraine diskutiert wird, aber Russland in den Gesprächen keine Rolle spielt. Nachdem dem Sachverhalt gewürdigt wurde, dass Russland diesen Krieg begonnen hat findet es häufig kaum noch Erwähnung.

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  8. Eva

    Weil ihr sowas sagtet wie: Wer im Internet auf Sinnsuche geht findet eigentlich nur Andrew Tate und Ähnliche…
    Es gibt schon auch linke Influencer mit beachtlichem Publikum (Contrapoints, Hasan Piker, …)
    In Summe ist es wenig verglichen mit Tucker Carson usw. aber es sind genug um nur noch das zu schauen wenn man will.

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    1. Anonymous

      Ich kenne Hasan nicht so gut, hatte nur Ausschnitte seines Contents gesehen. Ich hätte ihn niemals so eingeordnet, dass ich bei ihm Sinnantworten bekomme. Lohnt er sich dahingehend wirklich?

  9. David

    Wirklich Wahnsinn – Sobald Wolfgang „Mencius Moldbug“ sagte, klickte bei mir alles in eine Ordnung. In amerikanischen Podcasts die sich zB mit dem Universum um Alex Jones beschäftigen ist der Typ seit langem als einflussreicher rechtsradikaler Weirdo bekannt.

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  10. Sascha

    Eskalationsdominanz der USA mit Verweis auf die Lieferung von Patriots, die einzig dazu genutzt werden, um die ukrainische Bevölkerung und Infrastruktur zu schützen. Absolut krank das als Eskalation zu bezeichnen. Könnte genauso von Russia Today kommen. Grüße aus dem Kreml

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