Christopher Nolan hat seinen Film über die Atombombe fertig. Ein Film über die ganze Welt und ihre Menschheit, aber aus der Perspektive nur eines Mannes, wenn auch des wichtigsten Protagonisten, flankiert von den wichtigsten Forschern seiner Zeit, gespielt von den berühmtesten Schauspielern heute. Ein Kinofilm ist ein Medienspektakel, klar, aber was was sind eigentlich Atombomben-Zündungen? Weil der Film so überwältigend ist, wir ohnehin nichts spoilern können und die Diskussionen im Internet wieder schräg waren, reden wir etwas ausführlicher über diesen aktuellen Film. Er markiert eine Zeitenwende und bietet vielleicht auch dem Kino etwas Hoffnung. Auch darüber hinaus heute nur größere Themen, beispielsweise der Tod. Wenn im Bundestag über die Assistenz beim Suizid debattiert wird, schwingen Bedrohungen mit, die wir in Kanada bereits als politische Debatten sehen. Wir besprechen diese und verkoppeln sie mit dem Megathema Ernährung, das uns nun wirklich alle betrifft, aber dem inzwischen jede politische Dimension fehlt. Es ist erstaunlich.
Komm’ in den Salon. Es gibt ihn via Webplayer & RSS-Feed (zum Hören im Podcatcher deiner Wahl, auch bei Apple Podcasts und Spotify). Wenn du Salon-Stürmer bist, lade weitere Hörer von der Gästeliste ein.
Für mich spielt es keine Rolle, ob man später eine andere Entscheidung treffen würde. Warum sollte man Menschen dazu zwingen, länger zu leben.
Und natürlich werden Suizide ansteigen, darum geht es ja.
Eine religiöse Einstellung hält hierbei leider von logischen und vernünftigen Schlüsseln ab.
Wenn jemand Leidensdruck hat, weil er einsam war…. Meint ihr, dass sich jemand um ihn kümmern würde? Der bleibt doch einsam. Bei diesem Punkt bin ich für Selbstbestimmung und Liberalisierung. Lasst den Menschen ihre letzte Entscheidung, egal aus welchen Gründen.
Vielleicht ist eine unheilbaren Krankheit bald heilbar, aber vielleicht auch nicht und dann musste man einfach nur leiden.
By the way. Wolfgang muss dann eigentlich auch gegen Abtreibung sein.
Religionen sind doch Verschwörungstheorien.
Man glaubt an etwas, was es nicht gibt.
Die Wahrscheinlichkeit, dass es Aliens gibt, ist für mich höher als an einer der unzähligen Götter zu glauben, den die unzähligen Religionen vorhersagen. Die können nicht alle gleichzeitig recht haben. Das sollte schonmal klar sein.
Wahrscheinlich wird man sich erst ernsthaft über Aliens unterhalten, wenn sie da sind. 😜
So einfach ist das nicht. Ich weiß es auch nicht ganz genau, aber mein Eindruck ist, dass es bei Religiösität oft weniger darum geht, ob die Glaubensinhalte faktisch wahr sind, sondern viel mehr darum, was die Glaubensinhalte für die Lebenspraxis bedeuten, also für die Furcht vor dem Tod; für die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt; für die Art, wie man zu anderen Menschen in Beziehung tritt; usw. Ich habe selbst keinen Gottesglauben, aber ich finde, man sollte den Leuten nicht vorwerfen, dass das Blödsinn ist. Mein Glaube an das Gute in meinen Mitmenschen hat letztlich auch keine analytische Grundlage, aber ohne ihn würde ich nicht zurechtkommen in der Welt und ich würde nicht wollen, dass mir jemand kleinteilig darlegt, wie ungerechtfertigt er ist.
Komisch, jetzt wo man selbst von den Protesten der letzten Generation betroffen ist, wird sofort scharfe Kritik geübt. Aber davon wurden die schon fast in Schutz genommen, weil ja (angeblich) kaum einer davon betroffen ist.
Schon ein Bisschen erbärmlich das Fähnchen im Wind.
Dann hast du die letzten Folgen nicht gehört. Wolfgang hat die Letzte Generation schon vorher kritisiert.
Find es im Sinne des Faktenchecks ziemlich fatal, dass es einfach so stehen gelassen wurde, dass die Letzte Generation keine konkreten Forderungen hätte. Es gibt genau drei: 9-Euro-Ticket, Tempolimit und Gesellschaftsrat Klima. (s. https://letztegeneration.org/forderungen/)
Auch wenn es als Argument nicht taugt: Viele Revoltäre wie King wurden von den meisten Menschen gehasst und im Nachhinein eher als große Friedenskämpfer verklärt.
Aber gut, die Aussage „Die LG holt niemanden auf ihre Seite und schadet nur“ ist ja genauso Mutmaßung. Zumal es denen auch meines Erachtens nach darum geht, direkten politischen Druck aufzubauen und nicht darum, die Arbeiterschaft mit der Klimabewegung zu vereinen. Außerdem herrscht bei den meisten Arbeitenden eh kein Klassenbewusstsein mehr, aber gut.
Der Vergleich zw. King und der LG ist gar nicht so schlecht, finde ich. Eine Gemeinsamkeit ist der friedliche Protest. Die U.S.A. sind immer noch zutiefst rassistisch. Dafür gibt es einen MLK Feiertag. Einen Malcolm X Feiertag gibt es nicht.
Individualismus und Konsum für alle? Ist das die Lösung?
Mich lässt dieses Bild nicht los, wie der Rauchsüchtige Operngänger dem unterschichtigen, dicken Arbeiter Frittiertes und Wurst zugesteht. Es erinnert mich fast an FettigeGutfried Mortadella, die vom Lanz-Vorgänger ins Publikum abverkauft werden sollte.
Die arrivierten „Futtervorschläger“ für den armen Pöbel, und das Publikum klatscht sich selbst Beifall.
Ich weiß nicht, was asozialer ist: „Schimanski Teller“ im Kadett oder Kaviar in der Oper. Diese Genüsse haben immer etwas Selbstbezogenes oder Obszönes. Dabei gilt: Je wohlhabender die Genießer sind, desto toleranter ist man. Zum Beispiel in „Arte durch die Nacht“ mit Michel Friedman.
Es ist aber einfach so, dass Menschen nicht nur in Geschlecht, Klasse, Ethnie und Religion gespalten werden. Auch Ernährung spielt dabei eine sehr unterschätzte Rolle. Wenn sich das vermischt, wird es problematisch. Hindus töten zum Beispiel Muslime, wenn sie Rindfleisch essen. Die Etoro-Leute aus Neuguinea vermischen Ernährung Erwachsenen Initialisierung ebenfalls mit Geschlecht – sehr ekelhaft.
Das Ganze hat etwas von Herablassung. Jetzt mal rein Fiktional: Wenn Wolfgang dem sächselnden erschöpften Stefan der Genuss einer DDR-Melone mit Armen Rittern zugestanden wird, wirkt das schräg. Es ist, als ob er als Ostdeutscher dabei mitleidig angefasst wird, ähnlich wie Mitmenschen, die durch unbeholfene Umarmungen an den nächsten Tisch in der Tafel geführt werden.
Ich sehe da wirklich keine Lösung. Das Hartz-IV-Menü von Herrn Sarazin, der von einer natürlichen Deprivation spricht, ist eigentlich genauso zynisch wie die kulturelle Aneignung von Anthony Bourdain in Netflix-Dokus.
Auch finde ich Wolfgangs Einschätzung, dass viele Jugendliche Stunden vor Pornhub verbringen, befremdlich. Es geht um die Zukunft und hier gibt es überhaupt keine Orientierungspunkte – jetzt mal egal ob man das gut oder schlecht findet – es wird sich so viel verändern:
Sollte man es verbieten, wenn jemand zielgerichtet Menschen mit Cookies und Tracking Online enzymatische Lösungen verkauft, die es ermöglichen, Körperflüssigkeiten rückstandlos im Milcheinsatz ihrer Espressomaschine zu verwenden?
Ich kann auch diesen Vasectomies-and-dog-Jingle von Adam Curry über einige US-Wohnsiedlungen nicht vergessen. Ich erinnere mich auch an die Diskussion über die Armut in Kanada und den Immobilienmarkt, dass einige Banken Vasectomien als Voraussetzung für Hypotheken setzen und es sicherlich auch dort einen Zusammenhang mit dem Oberklassen-Social-Freezing gibt.
Zusätzlich zu dem Klimawandel, den ich als Hauptproblem sehe, machen mir mittlerweile zwei weitere Dinge Angst als alleinerziehender Vater einer Dreijährigen.
Aber ich bin nicht, wie Schirrmacher es einmal formuliert hat, ein Kulturpessimist. Ich halte alles für überwindbar. Stefan hat das eine Problem sehr genau als Symptom seiner „Rentnerrepublik“ beschrieben – also die Einführung der Geburtenkontrolle, den Pillenknick. Oder was Elon Musk als „Population Decline“ bezeichnet.
Wir sind alle zu irrational und zu sehr Herdentiere, als dass wir als Menschheit ohne „ungewollte“ Kinder so leben könnten, wie wir es jetzt noch tun. Dafür habe ich mich zu sehr mit Daniel Khaneman und Carl Jung beschäftigt. Es ist eben nicht alles Rational und Heirat ohne Bachelor und sonst keine Kinder, sonst nur Curruwurstconsum ohne Streikrecht – wohin führt uns das Kulturell in 20 Jahren, das Kommt doch alles 5/6 Jahre alles zu uns rüber vom Großen Teich.
Das andere, was mir neben dem Bevölkerungsrückgang Sorgen bereitet, ist das, was als Lösung dafür angesehen wird: KI, AGI, speziell große Sprachmodelle.
Dem Motto folgend: Energiekosten sind der Hauptfaktor für Wirtschaftswachstum, Intelligenz/Hochschulabschlüsse/Fachkräfte der Sekundärfaktor – also basteln wir jetzt an Künstlicher Intelligenz, um einen Komparativen-Vorteil zu haben.
Dort gibt es aber keine Symptome, sondern Nebenwirkungen. Eine wurde von euch in Bezug auf ChatGPT beschrieben – das Large Language Models selbst mithilfe von KI gefixt werden oder das das Alinementmithilfe von Klickworkern gemcht wird die selbst dazu ki benutzen.
Ich glaube, das wird überwindbar sein, das bekommt man mit QM hin, aber was man nicht hinbekommt, hat Harari gut beschrieben, das ist, dass die KI den Menschen hackt, sezieren oder manipulieren kann.
Sie werden nicht durch analoges Kino zerstört – ihre Stärke liegt im Dialog. Anders als von Mensch zu Mensch kann die Maschine, die KI, den Menschen besser verstehen, als wenn dieser sich mit einem anderen Menschen unterhält. Sehr oft wird einem nicht zugehört, der Gesprächspartner versucht sich im Gespräch darauf zu konzentrieren, seinen eigenen Satz einzubringen oder zu sagen und nimmt nicht wirklich alles auf, was an ihn gerichtet ist.
ChatGPT kann die ganze Zeit zuhören und wenn die Antworten manchmal nicht 100% richtig sind, wird nicht halluziniert, sondern ein menschliches Verhalten emuliert. Selbst der beste und klügste Arzt gibt manchmal einfach eine Antwort, die auch noch falsch ist, wenn er die richtige Lösung nicht kennt.
Ich habe absolut keine Ahnung, ob ich meiner dreijährigen Tochter Schweißen, Programmieren und Fremdsprachen beibringen sollte – das könnte ich problemlos tun. Aber will sie das und ist es nützlich? Ich meine, wir können mittlerweile so viel und so schnell mithilfe des Internets tun, wir können fast alles selbst basteln und recherchieren.
Aber wohin geht die Reise, wenn man es auf Deutschland bezieht? Wir werden den Bevölkerungsrückgang sehr schnell spüren. In 10 Jahren wird nur noch jeder Fünfte seinen IQ über 60 einigermaßen halten können – also die Verdummung nimmt zu. Und auch unsere Währung wird im Vergleich zu anderen internationalen Währungen fallen. Die Ursache dafür ist die Sanktionspolitik
Wenn wir Lösungen entwickeln wollen, denke ich, wäre es sehr hilfreich, uns an Hannah Arendt zu orientieren und das Leben in Arbeit, Handel und Herstellung zu unterteilen. In alle diese drei Bereiche muss weniger Lüge eingeführt werden, und wir sollten Geld als quantifizierten Ausdruck von menschlicher Arbeit verstehen. Wenn wir in irgendeiner Weise eingreifen, dann sollte dies zum Vorteil der Massen geschehen und nicht nur zum Vorteil einer kleinen Elite.
Junge, das liest sich doch keiner durch!
Finde es wirklich sehr interessant.
Wolfgang spricht das endgültige Urteil über Die Letzte Generation und das weil er in München im Stau gestanden hat. Der aber nichts mit der LG zu zu hatte, sondern mit Baustellen. Weil es so viele sind. Wenn man mit dem Auto fahren will oder muss, dann benötigt man auch Straßen und die gehen auch mal kaputt und müssen repariert werden. Oder es müssen Häuser gebaut werden, damit mehr Menschen in München leben können. Alles Möglichkeiten für Baustellen. Oder es leben oder kommen zu viele Menschen nach München und fahren da herum? Aber der Gipfel ist ja wirklich, dass man sich erlaubt, die U-Bahn auszubauen. Das geht nun echt nicht, also nicht, wenn Wolfgang in die Oper will! Das man sich da die Ferienzeit ausgesucht hat, ist dann auch kein Argument. Am Ende ist das ja eh egal, geht nur darum die LG zum Thema zu machen. Und die eigentlichen Argumente gehen über anektodische Evidenz und Genervt sein, weil es einen betrifft, nicht hinaus.
Das interessanteste an der LG ist meiner Ansicht nach, dass sie zeigt, dass Friday for Future gescheitert ist. FfF sind in der Parteipolitik angekommen und wurde vereinnahmt und integriert. Von FfF geht keine Gefahr für das „Weiter so!“ aus. Und ein Grund dafür ist, dass sie irgendwann sehr konkrete, sprich kleinteilige, Forderungen gestellt haben. Diese können dann zerredet und durch Kompromisse integriert werden. Darum würde ich der LG empfehlen keine konkreten Forderungen zu stellen. Die Sklaverei wurde auch nicht dadurch abgeschafft, dass man sich an die Gesetze hielt und höflich „Bitte! Bitte!“ gesagt hat.
Das zweite Interessante, das sich für mich im Gesamteindruck verbindet, ist die Diskussion über den Writers-Strike in den USA. Man streikt genau jetzt, weil jetzt ChatGPT und der ganze KI-Hype, die Autoren in ihren Existenzen bedroht, man streikt dafür, dass die Autoren zu billigen Korrektur-Schreibern degradiert werden, die KI-Texten Kreativität und Menschlichkeit einheuchen. Vor 5 Jahren war das nicht abzusehen und in 5 Jahren ist es zu spät.
Ich wünschte, ich würde nicht immer wieder irgendwas von „anekdotischer Evidenz“ lesen müssen. Die Phrase ist mir vor ein paar Jahren auf Hacker News (https://news.ycombinator.com/) zum ersten Mal begegnet. Die Kommentatoren dort sind ein Haufen von Klugscheißern, die über jedes Thema schreiben als wären sie Experten obwohl sie nichts wissen. Den Satz „Deine Schilderung irgendwelcher Lebenserfahrungen und deine Schlussfolgerungen daraus lasse ich nicht gelten, weil du dazu keine Quellen angeführt hast, die für mich auf den ersten Blick wie seröse wissenschaftliche Papers aussehen“ komprimiert man auf Hacker News die knappe Formel „That’s just anecdotal evidence.“ Das ist mir wirklich zu wieder und ich finde es schade, dass diese Phrase sich mittlerweile wie Herpes verbreitet hat.
vielen Dank für diesen guten Kommentar! Hätte ich nicht so formulieren können, genau so ist es.
Raucher tun mir wirklich leid. Nicht nur, dass sie mittlerweile nicht mehr Züge, Taxis, Restaurants und Cafes nicht mehr mit ihren Düften beglücken dürfen (und dadurch auch die Wäschereien in großem Umfang Aufträge verlieren), sie wissen auch gar nicht mehr welches Freiheit- oder Lustversprechen die einzelnen Marken haben. Es geht ja schon soweit, dass die Raucher schon gar nicht mehr wissen, was Zigaretten sind, weil es gibt ja nirgens mehr Werbung dafür!
Das Feld der Ernährung ist ein sehr gutes Kampffeld, da es hier sehr viel Meinung und Interessen gibt, aber wenig fundiertes Wissen. Es eignet sich deshalb im Zusammenhang mit Gesundheit hervorragend als „blame game“. Du bist krank? Selber Schuld!
Heute in Oppenheimer gewesen (ich bin so froh, dass Düsseldorf ein IMAX hat) und auf dem Rückweg gleich mal euren Podcast und eure Meinung dazu gehört 🙂 Danke auch für die Empfehlung mit den Interviews! Die Ausschnitte in eurer Folge waren ja schon vielversprechend und Nolan gibt immer äußerst interessante Interviews, wie ich finde, man kann ihm sehr gut zuhören und nimmt ihm ab, was er sagt. Ansonsten mache ich es genau umgedreht, ich habe den Film heute auf Deutsch gesehen und in ein paar Tagen dann noch einmal im Original, wer weiß, wie lange man nun wieder auf den nächsten Nolan-Film warten muss!! Auf jeden Fall danke für eine weitere spannende Folge Neue Zwanziger, die anderen Themen waren auch wieder sehr hörenswert!
Beim Thema Suizid und vor allem Suizidbeihilfe muss man sich meiner Ansicht nach auch klar machen, dass bis 2015 sie Suizidbeihilfe straffrei war und das ist meiner Ansicht nach auch vollkommen logisch. Der Suizid ist nicht strafbar und so kann auch die Suizidbehilfe es nicht sein. D.h. bis 2015 haben wir in einer Welt gelebt, in der die Beihilfe straffrei möglich war. Dann wurde die „geschäftsmäßige“ Beihilfe unter Stafe gestellt. Das war so breit und schwammig formuliert, dass die Strafbarkeit schnell erreicht war und somit Helfende kriminalisiert wurden. Das führte dazu, dass verzweifelte Menschen, keine Hilfe zu erwarten hatten und andere Wege suchen musste, die dann teilweise traumatische Erfahrungen für andere brachten, wenn man sich z.B. von einer Brücke oder vor einen Zug wirft. Vor allem diese Regelung, war der Anlass für die Verfassungsklage. In der ganzen Diskussion wird aber nie auf den Zustand von vor 2015 referiert und als Vergleich herangezogen.
Ich habe in jungen Jahren schon dramatische Erfahrungen gemacht indem ich an einer schweren Krankheit erkrankte und nach der Genesung habe ich mir die Frage gestellt, wie ich mit einer erneuten Erkrankung umgehen würde oder mit einer tödlichen Erkrankung. Ich habe dazu keine abschließende Meinung, wie auch, ich bin nicht in der Situation, aber was mir klar wurde, dass mir meine Autonomie wichtig ist und ich verwende für mich den Begriff der Autonomie, statt den der Freiheit. Der Gedanke, dass ich bei einem Suizid HIlfe bekommen könnte und ich mich z.B. nicht vor den Zug schmeißen oder von einer Brücke springen müsste, ist erleichternd. Darum habe ich mich über das Urteil des Bundesverfassungsgericht gefreut.
Das einem sein christlicher Glaube, den eigenen Suizid verbiete, ist in Ordnung. Allerdings finde ich nicht in Ordnung, wenn dies für alle Menschen zur Norm gemacht wird. Außerdem finde ich es sehr anmaßend, wenn in der Debatte, mir erklärt wird, was ich als würdevoll für mich zu definieren habe. Ob Schmerzen oder ein stumpfes dahinsiechen oder was auch immer für mich mit Würde zu tun hat, möchte ich bitte selbst entscheiden!
Für die Diskussion wäre es auch wichtig gewesen, verschiedene Dinge auseinander zu halten. Als erstes z.B. die Beihilfe zum Suizid ist zu unterschieden von der aktiven Sterbehilfe. Die Beihilfe war in Deutschland bis 2015 straffrei, dann quasi verboten und seit dem Urteil des BVerfG von 2020 wieder erlaubt. Aktive Sterbehilfe war und ist verboten! Allerdings gab es bei der Beihilfe in Deutschland immer Probleme damit, dass sich Ärzte oder Gesundheitsminister weigerten den „Betroffenen“ das entsprechende Medikament zur Verfügung zu stellen, trotz Gerichtsentscheidungen vom Bundesgerichtshof! Doch statt dem nachzukommen, wurde eben 2015 jenes Gesetz geschaffen.
Was auch unredlich ist, ist z.B. von Fr. von Storch die Niederlande anzuführen. Die Niederlande haben nämlich die aktive Sterbehilfe legalisiert. Da geht es nicht um die Suizidbeihilfe. Warum hat man eigentlich nie die Schweiz erwähnt, bei denen es klare Regelungen zur Beihilfe gibt? Ebenso Kanada, da scheint es auch um die aktive Sterbehilfe zu gehen. Also auch wieder etwas anderes als um was es in der Debatte in Deutschland geht.
Abgesehen davon, dass die Vergleiche eigentlich nicht passend sind, möchte ich auch sagen, dass es sehr erschreckend ist, was da passiert und das das für mich klar nicht richtig ist. Und auch bei der Beihilfe können solche Situationen entstehen, wie der dass sich jemand gedrängt fühlt. Das darf nicht verharmlost werden. Was die Beispiele meiner Meinung nach aber auch zeigen, dass es hier um gesellschaftliche oder soziale Problem geht. Dies müssen angegangen und gelöst werden. Mit der Strafbarkeit der Suizidhilfe werden diese aber eben nicht angegangen und statt die Strafbarkeit gefordert. Bleibt für mich nur zu hoffen, dass das Bundesverfassungsgericht seiner Linie treu bleibt.
Der Decoding Gurus Podcast hatte vor kurzem auch eine Episode über UFOs, ich glaube, angeregt von der Anhörung im Kongress. Wie seriös die Aussagen des Gastes sind, möge jeder für sich entscheiden. Seine Aussage ist, dass alle Phänomene erklärbar sind, ohne, dass man Aliens braucht, auch jene, die die „Experten“ als unerklärlich und somit als Aliens einstufen.
Link: https://decoding-the-gurus.captivate.fm/episode/interview-with-mick-west-ufos-aliens-and-c
Könntet ihr bitte diesen Comic eures Freundes „Der letzte Nazi“ verlinken? Ich weiß nicht, welchen Freund ihr genau meint oder wie sein Handle auf Twitter o.ä. ist, wenn ihr nur kurz seinen Vornamen sagt.
Der Ordnung halber sei festgehalten, dass die Sekte AnastaSIA ausgesprochen wird, also Betonung auf der letzten Silbe.
kann man hier gut nachhören: https://secta.fm/anastasia/
sehr empfehlenswerter Podcast zum Thema „Sekten“, man ist sprachlos, was es da so alles gibt.
Tolle Folge, insbesondere die Verbindung der Themen
Ernährung und Tod fand ich sehr gut gelungen. Freue mich schon auf weitere streitbare und anregende Beiträge zu diesen Themen oder anderen.
Man merkt bei Wolfgangs Gedanken zur Sterbehilfe, dass er noch kein richtiges Leid erlebt hat. Ich habe eine unheilbare chronische Krankheit, die mich im weiteren Verlauf buchstäblich zu Tode foltern wird. Ich habe in etwa dasselbe Alter wie er und hätte vor der Diagnose vermutlich ähnlich argumentiert. Als junger und gesunder Mensch erscheint einem Suizid als völlig absurd. Aber das unfassbare Leid von terminal Kranken lässt sich nichtmal erahnen. Im Endstadium würde mir die Krankheit jede Menschenwürde nehmen – ich wünsche sie meinem schlimmsten Feind nicht. Auch „gesund sein“ ist ein Privileg.
Wolfgang – bitte stell dir mal vor, dass du so schwer krank bist, dass du nichts mehr tun kannst, was dich ausmacht. Keine Filme, keine Oper, keine Bücher, keine geistige Arbeit mehr – nur noch lähmender Schmerz, den gesamten Tag im Bett verbringen zu müssen, gerade noch genug Kraft zu haben um die Toilette zu erreichen. Und das über Monate / Jahre und es gibt keine Chance auf Heilung. Glaub mir, du würdest sehr schnell deine Meinung ändern …
Gamescom: Wenn ihr schon auf der Gamescom auftretet und die Party-Sterne günstig stehen, sehe ich euch vor meinem geistigen Auge auch auf der Abschlussfeier der Rocketbeans. Ich hoffe, die können wieder was auf die Beine stellen.
RBTV-Party 2018: https://youtu.be/55eMn2DJzbw?t=151
Sollte es geplant sein, mit Bühne, diversen Gastauftritten und allem Pipapo; und da Wolfgang in einschlägigen Kreisen soundso für sein Gesangstalent bekannt ist, wünsche ich mir hier an dieser Stelle schon mal von euch beiden:
„Ich Hab Dich Doch Lieb“ von Nicole in der Version mit Trio: https://www.youtube.com/watch?v=HgiLwZABcmY
(ja, das Lied ist gut und das brauchen wir jetzt)
Wolfgang ist Leadsänger und Stefan singt im Chor mit. Also übt schon mal fein. Wolfgang besitzt das Goldene Ticket für sämtliche RBTV-Events …wir wissen alle warum. Es bleibt also nur das Daumendrücken, dass der ganze Spaß auch stattfindet.
Btw.: Wusstet ihr, dass der Computerspielesektor mitlerweile größer als Film, Musik und Sport zusammen ist? An den Galaveranstaltungen merkt man dies allerdings noch nicht.
Wir werden nur als Touris auf die Gamescon gehen.
Moin Stefan, moin Wolfgang!
Zu Wolfgangs Anmerkung im Ernährungskapitel, dass es öffentlich geförderte Küchen geben sollte mit preiswertem und gesundem Essensangebot:
Ich lebe seit einiger Zeit in Südostasien und hier sind sogenannte Hawker Centre ( https://de.wikipedia.org/wiki/Hawker_Centre ) sehr verbreitet. Da gibt es eine große Auswahl an Food Stalls mit regionaler und internationaler Küche zu subventionierten Preisen (vergleichbar Mensa-Preise für Student*innen). Ich hole mir regelmäßig ein vollwertiges Mittagessen für umgerechnet 4-5€ in meinem Hawker nebenan.
Die relativ gesunden Mahlzeiten an jedem Stand sind mit einem Sticker hervorgehoben, sodass auch das leicht fällt. Zudem sind die Hawker Centre auch perfekte kleine Communities, wo sich Nachbarn treffen und zusammen Essen oder abends auch mal ein Bierchen trinken.
Als ich nach hier zog, war ich sehr überrascht, dass es sowas gibt, und wie günstig, gut, abwechslungsreich, und sauber die Food Courts sind. Wäre ideal und würde in Deutschland neben Gesundheit auch Einsamkeit und Armut direkt addressieren.
Beste Grüße aus den Tropen!