Salon

02/2024Im Grunde gut, Warum Klasse zählt, Defekte EU Visionen, Die Verletzlichen, Biontech Forschung, Männer im Krieg, Bürgergeld

Wer? Und wie viele? Die Fragen sind schon geklärt. Aber wie sind wir eigentlich drauf? Rutger Bregman hat sich diese Frage gestellt und er kommt zu so eindeutigen Antworten, dass er die wichtigste schon auf den Titel seines Buches schrieb: Wir sind „im Grund gut“. Wir sind es nur nicht immer. Also besprechen wir das Buch ausgehend von seinem Titel und ergänzen das überall lauernde „aber eigentlich“. Da das Buch schon älter ist, kennen viele es schon, und die meisten finden es gut. Wir stimmen mit den bisherigen Leseerlebnissen nicht überein, aber lesen, wie immer auch inspirativ. Danach widmen wir uns der großen Traurigkeit, die durch die Pandemie zuerst das Land, und nun auch die Literatur erreicht. Sigrid Nunez zeigt sich verletzlich. Doch auch Hoffnung lässt sich aus der Pandemie schöpfen. Der Heilungsvirus sprang vom Kampf gegen Corona auf die Kämpfe gegen den Krebs über. Neue Technologien führen zu neuen Therapien, es ist erstaunlich und erfreulich. Doch es zeigt sich bereits die nächste soziale Frage.

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Literatur

  1. Hobbes oder Rousseau? Mitgefühl oder Milgram-Experiment? Der niederländische Historiker schreibt eine neue Geschichte der Menschheit – mit der titelgebenden These, dass der Mensch “Im Grunde gut” sei. Was können wir politisch davon ableiten?
  2. Der US-amerikanische Soziologe Erik Olin Wright hielt während seines gesamten Forscherlebens am Klassenbegriff fest und erweiterte ihn produktiv. Nun erscheint mit “Warum Klasse zählt” das Resümee seiner Überlegungen
  3. Im Spiegel werden Biontechs Anstrengungen in der Krebstherapie besprochen. Die Stimmung unter Onkologen ist eurphorisch
  4. Die US-amerikanische Schriftstellerin Sigrid Nunez verbringt die Pandemie in New York und denkt darüber nach, warum sie so traurig ist. “Die Verletzlichen” ist ein zartes, wahres Buch über das Leben und Schreiben
  5. Alexander Thiele wirft einen Blick auf die strukturelle Verhasstheit der Europäischen Union. Seine Kritik richtet sich weniger gegen die Realität, als gegen die „defekten Visionen“, die es nicht leisten, die gute Idee weiterzuentwickeln.
  6. “A new global gender devide is emerging”: Frauen werden toleranter, Männer immer konservativer – und zwar weltweit. Was ist da los? Wir diskutieren über eine neue Studie
  7. Mark Schieritz und Anna Mayr klären in der Zeit auf, was die Bürgergeldempfänger so treiben. Sie schaffen Text- und Wissensgrundlage in einer verblödeten Diskussion
  8. Was ist mit den ukrainischen Männern, die nicht kämpfen wollen? Bislang kamen sie in deutschen Medien fast nie vor, jetzt haben “Zeit” und “Süddeutsche” solche Männer getroffen: Sueddeutsche und Zeit
  9. Radhika Seth empfiehlt uns, mehr zu gehen. Sie führ es an sich selbst vor, mit Spaziergängen zur Arbeit und nachhause. Es hat ihr leben verändert
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Stefan
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Wolfgang
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Mathias

4 Gedanken zu „Im Grunde gut, Warum Klasse zählt, Defekte EU Visionen, Die Verletzlichen, Biontech Forschung, Männer im Krieg, Bürgergeld

  1. Hans

    Hi Ihr,

    tolle Folge. Als Stefan das Peter-Prinzip erwähnt hat im Zusammenhang mit dem Aufstieg „problematischer“ Persönlichkeiten in Organisationen, kam mir das „Gervais Prinzip“ (https://www.ribbonfarm.com/2009/10/07/the-gervais-principle-or-the-office-according-to-the-office/) von Venkatesh Rao in den Sinn. Darin heißt es u.a., das Organisationen bzw. dessen Leitung ganz explizit nach soziopathischen/empathielosen Menschen suchen/sucht, um sie möglichst schnell an die Spitze zu bringen.
    Ich will das hier inhaltlich gar nicht beurteilen, dafür kenne ich mich in der Materie nicht genug aus – finde es aber als Denkanstoß interessant und mich würde eure Meinung dazu interessieren. Ich hoffe auch, dass Duzen trotz der parasozialen Umstände die angemessene Wahl ist.

    Viele Grüße und danke für eure Arbeit

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  2. BS

    Habe eben den teaser zu der Folge gehört. Ich liebe dieses Buch und finde es eine großartige Perspektive auf die Menschen. Und schon beim lesen/ hören hat mir eine System Kritik dazu gefehlt..will jetzt aber mal eine Gedanken von Stefan kritisch befragen: ich finde die These, dass der Erfolg von Firmen wie Amazon wirklich unter dem Strich der gesamten Gesellschaft zu gute kommt, äußerst gewagt. Das hundertausendfache Elend der dort arbeiteintenden und die weitere Zerstörung der Umwelt, die weiter tief ins kollektive Bewusstsein gehämmerte wWgwerfen-Philosophie, die Zerstörung lokaler Strukturen usw ist., ist es das wert? Dass wir Dinge schneller und bequemer kaufen können? Ist dieses „ich brauchen das jetzt und sofort“ ein existierendes oder ein erst künstlich geschaffenenes Bedürfnis?
    Ja an solchen Stellen sind Monopole sinnvoll, aber doch nur wenn sie demokratisch kontrolliert sind. Was eine in Utopie ist momentan. Und Wolfgang hat natürlich theoretisch Recht, wir könnten in ne PolitikerInen wählen, die einen strengen sinnvollen Rahmen wählen. Aber ist das in diesem System realistisch? Dafür kämpfen lohnt sich trotzdem, aber sobald eine Partei hier wirklich ernsthaft Grenzen setzen würde, würde sie nach meiner Einschätzung hart von der geballten m Medienwelt, Justiz und anderen Parteien angegriffen werden. Nur mal so als ein paar lose Gedanken. Danke für eur Arbeit ihr seid super.

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  3. Franz

    Hallo Stefan und Wolfgang,

    Vielen Dank für den neuen Salon! Zum Ende erwähnt Stefan dass das Recruiting eines einzelnen Mitarbeiters für DAX-Konzerne eine sechsstellige Summe kostet. Leider habe ich dazu keine Quelle gefunden würde den Fakt aber gern selbst verwenden. Könnt Ihr Euch erinnern woher die Info kam?

    Viele Grüße aus Leipzig und Danke!

    Franz

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