Die technologische Elite des Silicon Valley – nicht die bekannten Chefs, sondern die Leute, die am Computer Befehlen folgen – hat sich verirrt, sagt Alexander Karp. Warum stellen sie Video-Sharing-Apps her und vermitteln Taxifahrten, wo das Land doch KI-Waffen im neuen Gleichgewicht der Kräfte benötigt? Warum kritisieren die woken Linken einzelne Unternehmen und Unternehmer, statt sich hinter politischen Führern und ihren Visionen zu versammeln? Auch das eine Frage von Karp. Er selbst geht mit gutem Beispiel voran, sagt er. Als Chef von Palantir hält er Kontakt zu Sicherheitsbehörden, Militärs und Milliardären. Karps Buch ist als Sprengsatz platziert, um die alte Welt endlich abzuräumen und Platz für die neue zu schaffen. Wir gehen Schritt für Schritt durchs Buch und lesen sehr kritisch. Danach führt uns Wolfgang zurück in die 2000er Jahre und Stefan führt uns am Handgelenk in die Kita.
- KÄS-Termine 2025: Sa. 15.03. / Fr. 20.06. / Fr. 19.09. / Fr. 19.12. per Mail: neuezwanziger@diekaes.de
- SOMMERSALON am 23. August! Tickets gibts hier
Komm’ in den Salon. Es gibt ihn via Webplayer & RSS-Feed (zum Hören im Podcatcher deiner Wahl, auch bei Apple Podcasts und Spotify). Wenn du Salon-Stürmer bist, lade weitere Hörer von der Gästeliste ein.
Literatur
- Alexander C. Karp und Nicholas W. Zamiska von Palantir entwerfen in „The Technological Republic“ einen nationalen Plan für das Silicon Valley: Zurück zum identitären Denken, zur Mythologie und zu militärischer Stärke. Ein beängstigendes und zeitgemäßes Buch. techrepublicbook.com
- Die Journalistin Colette Shade legt mit ihrem Essayband „Y2K“ eine Geschichte der 2000er-Jahre vor und verbindet darin digitale, politische und popkulturelle Strömungen. harpercollins.com
- Die Direktorin des Bundesamts für Bevölkerungsforschung, C. Katharina Spieß, spricht sich gegen rassistische Diskriminierung im Kita-Business und für ein Bundesprogramm für Kitas aus. wirtschaftsdienst.eu
- Die nukleare Aufrüstung wird inzwischen auch in Deutschland diskutiert. Lukas Maisels kurzer Roman „Wie ein Mann nichts tat und so die Welt rettete“ kommt zur rechten Zeit, denn er erzählt die wahre Geschichte eines stillen Helden, der kurz davor war, die Welt in den Abgrund zu reißen. rowohlt.de
- Kevin Roose schreibt über Vibecoding. nytimes.com
- Gary Marcus argumentiert gegen die Verherrlichung dieser Techniknutzung. garymarcus.substack.com
- Stefan Locke schreibt in der FAZ über die Rekrutierung von ukrainischen Soldaten. Immer häufiger kommt es zu Gewalt. faz.net
- Wir beschäftigen uns mit der Lieblingslektüre von Philip Hopf, „Think and Grow Rich“ von Napoleon Hill.
- Ein Ring, sie zu knechten: Serena Smith schreibt in „Dazed“ über einen Ring, mit dem sich Paare überwachen können. dazeddigital.com
- Anne Applebaum beobachtet ein neues Stereotyp, den brutalen Amerikaner. theatlantic.com
- Vorzüglich! Star-Geigerin Isabelle Faust hat mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks das Violinkonzert von Benjamin Britten eingespielt. harmoniamundi.com
[Off-topic] Dampfablassung, in mir brodelts…
Gäbe es eine Partei der Kinderbuchautoren, ich würde sie jederzeit unbesehen wählen. Allein zu wissen, dass sie sich um die einfache Freude oder geistige Erbauung von Kindern kümmern, macht sie für mich überlegen. Sie müssten keinerlei Vorkenntnisse in Staatsverwaltung mitbringen oder eine Stempelkarte voller Einträge gehaltener Schrebergartenkneipenreden vorweisen.
Niemals würde ich “Die Grünen” wählen. Die Grünen sind eine wissenschaftsfeindliche, gelbe, kriegsheischende Esoterikpartei zu Gnaden der Macht. Gelb sind sie, wie die von den amerikanischen Großindustriellen inszenierten Scheingewerkschaften des frühen 20. Jahrhunderts, die echte Arbeitnehmerinteressen trickreich zu untergraben wussten. Sie nehmen wie ein Kuckucksnestling den Raum ein, der anderen das Wagnis böte, slebst weise zu sein. Es geht ihnen nicht um Naturschutz, Aufklärung oder Frauen-, Kinder-, Männer- gar Menschenrechte. Die kapriziöse Selbstdarstellung, die religiöse Selbsthuldigung, die Selbstgerechtigkeit sind ihre Ziele. Im Frömmigkeitswettstreit ereifern und sülen sie sich. So gerne würden sie sich die Federn der Moderne und des Fortschritts anstecken, bleiben aber kleingeistig in ihrem barocken Hofschranzendasein gefangen. „Woke“ ist ihr modischer Kampfbegriff, den sie sich als Couture überwerfen – so ausgehöhlt und seelenlos. Gegenüber ihren Mitmenschen möchten sie sich als überlegen darstellen, lassen sich bei genauerem Hinsehen jedoch nur als Abgrenzungsneurotiker diagnostizieren.
Mit dem Hünchenfleisch fing es an. Eigentlich fiel es mir damit erstmalig persönlich auf. Es waren die Endachtziger und ein kleines Grüppchen schwang sich auf, jedem das Schweineschnitzel madig zu machen. Hünchen war die neue Norm – Hühnchendöner, Pizza mit Hühnchen, Hünchensalat, Hühnchen querbeet. Als dann die letzte Sachbearbeiterin in ihrer „Brigitte“ nach Hühnchenrezepten suchte, sah sich das Grüppchen gezwungen eine neue Abgrenzung zu finden. Jetzt wars der Fisch. Vom Heilbutt bis zur Sprotte – wer dem Landvieh abschwor, ward nun ein besserer Mensch. Nordsee-Filialen schossen wie Pilze aus dem Boden. Das Grüppchen fühlte sich verstimmt, war es doch nicht mehr selbst an der Vorderfront zum „Guten“. Man wurde vegetarisch. Parallel dazu ereiferte man sich im Wettstreit darüber, wer die wenigsten Eier aß. Manche entsagten sich sogar dem gelbgoldenen Dotter. Die deutsche Bevölkerung verringerte ihren Fleischkonsum um 60 Prozent. Wieder verzweifelte das Grüppchen daran, nicht als alleinige Auserwählte zu gelten, spottend und naserümpfend auf andere zeigen zu dürfen. Wohin nur? Der Veganismus ward geboren. Vegan zu sein hatte den Vorteil, sich nicht nur über die Nahrungsaufnahme zu definieren, sondern gleich alle anderen Lebensbereiche mit in die Waagschale zu werfen. Schuhe ohne Leder, Kleider ohne Wolle, das Bettgedeck ohne Federn – ja sogar das Haarshampoo konnte mit der Aufschrift „vegan“ dienlich sein. Die Industrie vernahm den Ruf. Statt echten Gemüses, Obst und Nüssen und deren möglicher leckeren Zubereitungen, konnte man fortan emulgierte billige Öle und Mehlaufschlemmungen als woke und gesund anpreisen. Das Grüppchen war von seinem Einfluss entzückt. Doch die Massenproduktion der Industrie brachte den alten Feind zurück – die Anderen. Wenn nicht im Materiellen, sagte sich das Grüppchen, dann doch im Geistigen könnte man Zuflucht vor den Massen finden. Sie dachten sich neue Wörter aus und behaupteten, es gäbe irgendeinen realen Bezug in der Wirklichkeit dazu. Das „Silicon Valley“ bot dafür die besten Instrumente an. Lange Jahre konnten sie jeden, der nicht so behände im Umgang mit der Sprache war, wie sie es von sich glaubten, in die öffentliche Aslöschung argumentieren. Sie rissen dabei ihre Augen auf und ein erregtes zittern ihrer Lippen, gewiss ihrer sozial-medialen Übermacht, erweiterte sich zu einem ohrenbetäubenden sirenenhaften Schreien. Ein jeder zerschellte, würde er es auch nur wagen, den zur Meinung geformten Hass des Grüppchens anzuzweifeln. Nutzen daraus zog nur das Valley. Es stellte sich nämlich heraus, dass Hass den größten Profit erbringt. — to be continued —
Vor einigen Wochen sah ich in einer amerikanischen Talkshow einen Gast, der in theatralischer Selbstgefälligkeit, besoffen vom Pride Month – eine CSD-Parade reicht natürlich nicht – Einblicke in sein oberflächliches Leben als Bühnengestalt preis gab. Am Königshof Ludwig XIV. hätte er einen guten Harlekin abgegeben. Die Gastgeber wussten von seinem kurz zuvor stattgefundenem Geburtstag und schenkten ihm deshalb am Ende des Gespräches eine große zweistöckige Torte, die mit einem persönlichen Motiv, das auf den Gast bezug nahm, gestaltet wurde (teuer und aufwändig). Das erste, was dieser allerdings sagte bzw. einforderte war: „Is it vegan?“. Die Gesichter der Gastgeber sprachen Bände.
Heute Früh war ich kurz im Supermarkt einkaufen. Dort sah ich, wie eine Frau – Typus: Berlin Mitte Latte macchiato Wokistan – mit ihren schmutzigen Winterstiefeln im Kühlregal für Milchprodukte stand, um im oberen Fach nach irgendeinem Käse zu wühlen. Dabei stand sie mit ihren Botten voller Hundekot-, Rattenkadaver- und Straßenstaub auf den Packungen anderer Frischkäseaufstriche. Ich sprach sie an, ob es ihr den auch gefallen würde, wenn jemand auf ihren Lebansmittlen mit Schuhen drauftreten würde und ob sie das dann nicht ekelig geschweige unhygienisch fände. Sie hatte tausend Ausreden doch eine Einsicht zeigte sie nicht. Im Gegenteil, sie zeterte und fühlte sich im Recht. Dass andere potenziell davon erkranken könnten, war ihr egal.
Zwei typische Beispiele der Vertreter dieses merkwürdigen Grüppchens.
Ihr, Wolfgang und Stefan, habt diese Leute auch schon oft beschrieben. Ich habe fast Bock auf eine Zwischenfolge, zwei Stunden, in der ihr euch dieses heuchlerische Dreckspack verbal geballt vorknöpft. Ich gucke auf die Zahlen der Bundestagswahl und wundere mich nicht. Natürlich hat das scheinbar nichts mit den wirklich wichtigen politischen Schwerpunkten – Mietwucher, Kinder- und Altersarmut, Pflegenotstand, Infrastrukturkapokalypse usw. – zu tun, aber die Masse der Bürger, die aus Verzweiflung oder Dummheit so wählen, wie es das Ergebnis herzeigt, wählen so weil sie möglichst viele von diesen überkandidelten Vögeln mit in den Abgrund reißen möchten, wenn ihnen selbst schon keinerlei Hilfe zu Teil wird.
Die Kinderbuchpartei würde ich auch wählen.
„Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje inne See,
myne Fru de Ilsebill
will nich so, as ik wol will“
Vom Fischer und seiner Frau. Grimm’sche Märchen.
Ilsebill wollte nicht nur eine Hütte, dann ein Schloß, dann König, Kaiser oder Papst sein, sie wollte wie der liebe Gott sein und verlor am Ende alles.
Das muss so eine pubertäre Störung sein, die sich bei einigen festsetzt. Sie leben es dann in der Stadt in s. g. progressiven Gruppen aus, die sie dann von innen heraus zerstören (Grüne, Piratenpartei) oder werden auf dem Dorf dann Glatzen- und Springerstiefelträger. Da gibt es bestimmt einen psychartrischen Fachbegriff für: „hysterisch unreif“(?). Auf jeden Fall sind sie nicht politisch gebildet; sind aber selbst davon übberzeugt.
Märchenbücher sollte man nicht als Kindereinschlafhilfe abtun. Das sind Geschichten, die eine ungebildete und unaufgeklärte Bevölkerung zumindest ein bisschen eine Grundordnung beibringen und ihnen die Naivität austreiben.
They will say they make us very nervous, and our response should be gooood… lch denke, es ist klar, was jetzt folgt. Trumps Zittern.. also die gute alte BBC Doku über die geplanten Kriege von think Tanks sind für mich nicht überaltet.
Trumps Aussage über Selenskyj und die Gefahr eines Dritten Weltkriegs kann man unterschiedlich interpretieren. Schon lange gibt es Kräfte im US-State-Department und bei USAID, die strategische Pläne verfolgen.
Nach den jüngsten Tests iranischer Kapazitäten durch die IDF scheint es nicht völlig abwegig, dass die USA groß ausholen. Eine umfassende Operation würde langfristig NATO-Truppen und Transportkapazitäten in Europa erfordern, also auch einen Stärken der europäischen Fähigkeiten, damit die Amerikaner noch mehr Power haben… Doch wie sollte eine dauerhafte Besetzung des Iran funktionieren, wenn bereits der Irak und Afghanistan gescheitert sind?
Ein kurzfristigerer Einsatz wäre denkbar – etwa um Russland durch Stellvertreterp Krieg weiter unter Druck zu setzen, gerade nachdem es sich aus Syrien zurückgezogen hat… wenn man dann noch Grönland hat, dann hat man, nachdem der Iran gefallen ist und Russland schachmatt China Umzingelt..
Denke sollte China jetzt nicht kurzfristig ein Abkommen mit Iran zur Verteidigung schließen, das kriegen die USA wie im zweiten Weltkriegs mit dem Iran korridor hin.. ein paar kollateral schäden durch russische Hyperschall Raketen.. deren Fähigkeiten ich nicht einschätzen kann, bestimmt eingepreist
https://youtu.be/3qp1TgqhWik?si=aEaFFpBl5Y1TKODB
Unterhaltsame und aufschlussreiche Podcast-Folge zum Lieblingsautor von Herrn Hopf:
https://www.pushkin.fm/podcasts/the-dream/s3-e4-think-and-grow-duped
der Text zum Podcast klingt schonmal super
Jo, also Think and Grow Rich hab ich mal in einer Campingplatz Bücherzelle – Take one, leave one – gefunden. Das ist sterbenslangweilig, aber dann auch für die heutigen Medien sowas von zeitgemäß: Da wird permanent »DAS GEHEIMNIS ERFOLGREICHER LEUTE« auf genau der nächsten Seite versprochen und man blättert weiter und wird wieder auf ein paar Seiten weiter vertröstet. Es ist Clickbait auf Papier, Viewer Retention Optimization als Buch. Ergebnis: Ich hab’s in der Bücherzelle liegen lassen.
Das Buch ist übrigens keineswegs das Ergebnis einer Erhebung, wissenschaftlichen Vorgehens oder tatsächlichen Interviews, wie Stefan die künstliche Kollegin zitiert hat. Hill behauptet das zwar zu Beginn seines Buchs, aber er hat sich das Zeug größtenteils einfach ausgedacht, ziemlich sicher hat er nicht mit Andrew Carnegie oder Rockefeller persönlich gesprochen. Es war auch nicht sein erstes »self help« Buch, ich glaube, der Inhalt ist die zweite oder dritte Iteration von Dingen, die Leute, die self help Zeug lesen, eben gerne hören. Hill ist btw nicht nur ein literarischer Schwindler, sondern war auch ein Scammer im Handel mit Holz und ein all around Grifter, wie er im Buche steht. Furchtbarer Typ, faszinierende Story. Alles ziemlich lustig, dass so ein Hochstapler der Lieblingsautor von Hopf ist.
Es gibt einen fantastischen Aufsatz über Hill, aus dem sich außerdem zwei Episoden von Behind the Bastards speisen:
* Aufsatz von Matt Novak: https://gizmodo.com/the-untold-story-of-napoleon-hill-the-greatest-self-he-1789385645
* BTB-Podcast: https://podcasts.apple.com/de/podcast/behind-the-bastards/id1373812661?i=1000446256271 und https://podcasts.apple.com/de/podcast/behind-the-bastards/id1373812661?i=1000446430286
Kleines Fundstück zum Medienkonsum in erhöhter Geschwindigkeit
https://www.zeit.de/wissen/2025-02/speedwatching-medien-konsum-geschwindigkeit-streaming
Welche Folge des Powerplay Podcasts war das, zu der Wolfgang den Clip gegen Ende von „vor dem Salon“ über Merz mitgebracht hat?
Der Ring der Macht.
Will ich!
moin, ich hab leider 1 ticket für die käs (kommenden samstag) und schaffs leider nicht hin – will sagen, gern zum originalpreis (€24) abzugeben. anyone? frank (ät..) argh punkt de
bittedankeusw!