Wir treffen euch in Frankfurt, beim ersten Salon vor Or, zur ersten Bilanz des Jahrzehnts. Die Kernfusion kommt, irgendwann. Die Politik ist dennoch aus dem Häuschen. Die letzten Hürden: Heißer als der Kern der Sonne, kühler als die dunkle Seite des Mondes – auf 2 Meter vereint, wollen wir Tritium verfeuern, das es auf der Erde gar nicht gibt. Wir gleichen die physikalische Realität mit dem politischen Sprech ab. Wenn einem die Worte fehlen, geht man besser einkaufen. Neu im Angebot: Schottische Lord- und Lady-Titel, die gar keine sind. Wir lassen uns einfach gerne veralbern.
Und wie steht es um das Buch, die Literatur und das Fernsehen? Wir schauen die ersten Ausgaben des neusten öffentlich-rechtlichen Versuchs, im Fernsehen über Texte zu sprechen. Das offensichtliche Misslingen versuchen wir zumindest noch politisch einzuordnen. Anschließend gönnen wir uns Musik, die noch von Menschen gespielt ist. Dieses Thema wird uns noch eine Weile beschäftigen und eventuell reden wir am Ende des Jahrzehnts über Dinge, die wir heute noch nicht einmal erahnen können. Zum Abschluss gehen wir mit den Männern, die an Heiligabend Geschenke für ihre Frauen kaufen, einkaufen. Das ZDF hat aus den Spätkäufern eine spannende yearly-soap gemacht.
Komm’ in den Salon. Es gibt ihn via Webplayer & RSS-Feed (zum Hören im Podcatcher deiner Wahl, auch bei Apple Podcasts und Spotify). Wenn du Salon-Stürmer bist, lade weitere Hörer von der Gästeliste ein.




			
						
QAnon ist nicht bloß eine Verschwörungstheorie, sondern eine neue Religion. Die Chefredakteurin von The Atlantic, Adrienne LaFrance, hat sich umgesehen und sie hat so darüber geschrieben, dass wir alle erschrecken. Ihre These ist überzeugend. Die ‚Prophezeiungen von Q‘ füllen die Lücke, die die Religionen hinterließen, als sie sich in Organisationen zurückzogen. Aber jetzt sind sie da: Die neuen sakralen Rituale, Texte und Gemeinschaften. Sie kommen auch zu uns nach Europa und sie sind gefährlich. Bei den Querdenkern In Berlin konnte man es bereits sehen. Darauf hat niemand eine Antwort. Markus Gabriel, der beispielsweise mit q-ähnlicher Gottgläubigkeit über moralischen Fortschritt und dunkle Zeiten schreibt, scheitert wie nie ein Philosoph vor ihm. Wir lesen die Einleitung dieses miserablen Versuchs die Dinge zu lenken.
			
						
 Marcel Fratzscher hat nachgeschaut und 2,1 Billionen Euro Privatvermögen in Deutschland gefunden, von dem man vorher nicht wusste. Die untere Hälfte kommt somit auf nur noch 1% des Gesamtvermögens. Das untere Viertel fällt mit 0% statistisch gar nicht mehr auf. Was man sich mit so viel Geld alles kaufen könnte?