Salon

05/2023Noch wach?, Kriegsfibel, Unternehmerdynastien, Familienphilosophie, Weiter sehen, Welzers Analyse

Popliteratur ist keine politische Literatur, und wird sie es auf Gestaltungsebene doch, macht das die Körper-an-Körper-Beziehungen in der Arbeitswelt zu einer politischen Sache? Ja, nein, sollte, never, alles ist möglich. Der Literat sucht sich ein Thema, das ihn ohnehin aufsucht und quält. Er liefert uns seine Erzählung, wir lesen und sind unterschiedlicher Meinung. Unsere Besprechung von Benjamin von Stuckrad-Barres „Noch wach?“ mündet in zwei Buchempfehlungen. Eine gilt dann aber doch dem besprochenen Buch selbst.

Alexander Kluge lehrt uns anschließend lesen. Seine „Kriegsfibel“ behandelt den aktuellen Krieg in der Ukraine kaum. Dafür blickt sie auf die beiden Weltkriege, die in einem Zeitraum stattfanden, in dem seine Mutter gerade erwachsen werden konnte, mehr aber auch nicht. Hätte sie zur Waffe gegriffen? Für ihr Vaterland wohl nicht. Für ihren Sohn aber schon. Kluge zeigt uns, wie tief ihn die Geschichte geprägt hat und er versucht, uns diesen Eindruck lesbar zu machen. Über die Rolle der Medien in all dem wird ständig diskutiert. Harald Welzer hat nun die Quantitative Studie nachgeliefert, die in seinem Buch mit Richard David Precht noch fehlte.

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04/2023Baerbock in China, Macron in Den Haag, Lagarde, Kinder & Corona im Bundestag, GPT Chats, noch wach?

Emmanuel Macrons Interview vom Rückflug aus China wurde in Deutschland sehr kritisch kommentiert. Seine anschließende Rede in Den Haag gänzlich ausgeblendet. Damit blieb in hierzulande der Eindruck hängen, Macron habe sich isoliert, Europa beschädigt und sei überdies nicht weiter von Belang, ohnehin ausgebremst von innenpolitischen Kontroversen zur Rentenreform. Es lässt sich aber auch anders verstehen. Wir nehmen die Angelegenheit heute in den Blick. Auch mit Annalena Baerbocks Besuch in China und neuen Anmerkungen von Christine Lagarde. Um Europas Zukunft steht es nicht besonders gut. Wenn wir dann noch erste Blicke auf den Kampf ums Weiße Haus in Amerika mit in den Blick holen, wird das Chaos nur größer. Wir besprechen es kurz. (Adam Tooze‘ Vortrag, den wir im März dazu besprachen.)

Dann schauen wir uns die Debatte im Bundestag zur Hilfe für Kinder und Jugendliche an. Das Drama beginnt mit der Erklärung von Familienministerin Lisa Paus. Sie redet 5 Minuten und 4 Sekunden und blendet alles Wichtige aus. In der anschließenden Aussprache wird es nicht besser. Karl Lauterbach freut sich über die Debatte, die er den Kindern schuldet, aus der aber nichts folgt. Nach diesem Negativ-Highlight an menschlicher Intelligenz blicken wir noch auf die Neuigkeiten zur Künstlichen Intelligenz. Wobei schon fraglich ist, wie man die neuen Assistenzsystem fortan nennen sollte. Wolfgang hat ChatGPT in ein paar Gespräche verwickelt. Sehr weit wollte ihn die Technik aber nicht vordringen lassen.

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Salon

04/2023Mangolds orange Pille, Köktürks Unsozialstaat, Williams Stories, Wagners Fahnenflucht, Boomer-Essen, Wehr ETFs

Ein Mann aus dem Reich der schönen Künste, er beschreibt sich selbst als technikinteressiert den Technikaffinen aber doch unterlegen, nur ausliefern möchte er sich ihnen nicht. Er möchte mitspielen. Das Spielgerät ist der Bitcoin und das Spielfeld die ganze Welt. Das Problem: Der Bitcoin ist mitnichten bloß eine technische Spielerei. Die Blockchain ist bis heute schöne Technik ohne realweltliche Funktion. Vielleicht wütet die Ideologie des Bitcoin deswegen so besonders, um zu meinen, dass dort, wo wirklich nichts ist, doch etwas sein könnte. Das verführt den Faszinierten: Wenn doch nur alle wüßten, was er weiß, dann würden sie verstehen und mit dem Verständnis käme die Akzeptanz. Bitcoin ist also entweder das Wundermittel, oder doch nur ein Schneeballsystem, als Geldgenerator für diejenigen, die schon Bitcoin haben. Aber auch in ideeller Hinsicht. Der Bitcoin braucht Überzeugungstäter, die ihn nicht nur als Geld verstehen, sondern als mehr, und die notfalls etwas erfinden, um eine phantastische Geschichte erzählen zu können. Ijoma Mangold ist in diesen Kaninchenbau gefallen. Wir lesen sein Buch „Die orange Pille“.

Darüber hinaus besprechen wir die Rolle des Nationalstaats in unserer hypermodernen Welt im Wandel, Cansin Köktürks gefühlvolle Abrechnung mit Deutschland als Sozialstaat und etliche weitere literarische und erklärende Literatur.

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