Ein Jahr dauert der Krieg in der Ukraine mittlerweile. Wie er zuende gehen kann, ist immer noch unklar. Das Wort Frieden geht noch nicht vielen leicht über die Lippen, beispielsweise weil einige in jedem Vorstoß zum Frieden auch einen Verrat an der Ukraine sehen. Denn Putin bewegt sich nicht, zumindest nicht als erster. Wir besprechen heute die Münchner Sicherheitskonferenz. Scholz, Baerbock, Blinken, Harris sprachen dort mit wenig Überraschendem oder Neuem. Das interessante Zeug sprach Macron an. Regime Change in Moskau? Was ist mit den Atomwaffen? Kann es in Europa Sicherheit geben ohne amerikanische Schutzschirme? Und wie steht es um unsere Doppelmoran im Umgang mit dem globalen Süden? Wir ignorieren ihn, bis wir ihn brauchen und fühlen uns dann missverstanden. Christoph Heusgen, Chef der Veranstaltung, rief sein Panel mit Saara Kuugongelwa-Amadhila, Premierministerin von Namibia und Francia Marquez, Vizepräsidentin von Kolumbien, zum wichtigsten Panel in München aus. Wer Wege zum Frieden in der Ukraine sucht, könnte ihn in der afrikansichen Geschichte finden.
Im Anschluss reden wir über die am schnellsten vertrocknende Region der Welt, Europa. Noch ist sie gefragt als Sehnsuchtsland. Die EU reagiert darauf hart wie nie zuvor. Inzwischen sollen sogar Zäune mit EU-Geld bezahlt werden dürfen. Reden wir noch über die schönen Dinge, die Liebe zum Beispiel. Aber selbst hier geht alles den Bach runter. Immer weniger Orte, in denen man sich begegnen und beobachten darf. Dafür sollen es die Apps richten, was sie nicht schaffen.
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Prinz Harry wird niemals König. Das wissen er und der Rest der Welt, sofern er sich dafür interessiert. Herold, wie er heißt, hält diesen Rest der Welt für eine ziemlich große Angelegenheit. Aber er durchblickt nicht ganz, worum es den Leuten geht. Aufmerksamkeit, das ist das Lebensthema der royalen Familie in England. Sie müssen nicht um sie kämpfen, sondern sich gegen sie wehren. Sie können sie untereinander verteilen, wie Titel und Ländereien. Aber nun wurde Harry verstoßen und doch erhebt er Ansprüche, er will offenbar der erste moderne Influencer-König der Herzen werden. Es misslingt ihm, zumindest mit diesem Buch. Wir lesen es als inhaltsleeres Deutungsangebot unserer wirren Zeit.
Im Anschluss befassen wir uns mit Cory Doctorows und Rebecca Giblins Würgegriff Kapitalismus. Wir lernen neue Worte, wie Monopsony, und Konzepte des Geldmachens, so detailreich, wie bei niemanden sonst. Das Buch über das Schicksal der Creator-Economy, also die gesamte Kulturlandschaft, ist wichtig für das Verständnis unserer neuen Gesellschaft und als Stichwortgeber für die Politiker, die hier eingreifen können. Wir reden außerdem über die katastrophale Demografie in China, die die Politik vor viel größere Herausforderungen stellt, als alle bislang dachten. Wolfgang schwärmt von Bret Easton Ellis neuem Roman nach langer Pause. Zudem noch ein Update zum Oxytocin.
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Warum haben alle Waschmaschinen, Geschirrspüler und Fernseher eigentlich kompliziert-kryptische Namen, während wir Panzer Tiernamen und Koseabkürzungen geben? Nun werden die „Leos“ geliefert und wir unterhalten uns über das Gewitter und Gewirr dazu, wie wir es auf Twitter und Youtube vorfinden. Dankbarerweise mischen sich doch ein paar Personen ein, die sich auskennen, beispielsweise, weil sie als Soldaten wissen, was ein Kriegsschauplatz ist und wo man überall hinschauen sollte. Die Expertenmeinung lautet: Der Krieg wird noch lange gehen. Wir blicken also nicht nur zurück, sondern versuchen auch nach vorn zu schauen.
Mit etwas mehr Routine trafen man sich diesen Winter wieder zum WEF in Davos. Wir schauen uns ein paar Wortspenden aus der Schweiz an. China ist nicht mehr das größte Land der Erde. Aber die chinesischen Rentner wären die drittgrößte Nation. Diese demografischen Verwerfungen stellen China und die ganze Welt vor Herausforderungen. Wir hören dazu auch Hubertus Heil im Bundestag. Er argumentiert und fordert auf der Höhe der Zeit, sein Gesetzesvorschlag gegen den Arbeitskräftemangel liegt vor. Aber „man muss es wollen“. Zukunft passiert, eine gute Zukunft lässt sich aber nicht verordnen.
Mai Thi war im Schweizer Fernsehen bei Wolfram Eilenberger zu Gast. Dort versuchte sie ihre Standart-Talkingpoints zum Thema Wissenschaft zu verkünden, stolperte aber in die Falle des radikalen Positivismus. In der Sternstunde Philosophie wurde ihr die Grenzen dieses Weges aufgezeigt. Zum Ende blicken wir kurz nach Amerika. Die kommende Präsidenten-Generation hat sich von politischen Inhalten verabschiedet. Gevin Newsom und Ron DeSantis werden um die Gefühlshoheit kämpfen und haben ihr Angebot dazu schon gemacht.
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