Die Geschichte der Menschen ist die Geschichte der Wirtschaft. Am Anfang war das Feld, dann die Werkstatt, dann das Büro; zuerst in Europa, dann in Amerika und nun in Asien. So einfach ließe es sich sagen. Aaron Benenav hat es sich genauer angesehen, und eine Fehlannahmen aufgespürt. Nein, die Automatisierung nicht das i-Tüpfelchen der Geschichte. Ja, ein Leben ohne Mangel ist möglich. Allerdings sind die Grenzen erreicht. Unsere Zukunft liegt nicht im unentdeckten Land, sondern muss politisch debattiert werden. Brauchen wir ein BGE? Es wäre Basis neuer Solidarität oder Startschuss zur Abschaffung des Staates. Bedeutet Dienstleistung immer Selbstausbeutung, oder lassen sich mit Gefälligkeiten gegen Geld neue Wirtschaftsmodelle begründen. Endlich ein Buch, dass die Phrasen sein lässt und uns die Zukunft und Vergangenheit anders erzählt.
Bei Wolfgang stirbt heute das Kapital. Zumindest ist das das Denkangebot von McKenzie Wark. NDongo Samba Sylla weiß, wo die Marktwirtschaft tobt, oder toben könnte. Die Periphierie ist nämlich gar nicht so von der MMT abgeschnitten, wie man immer hört. Auch ohne eigene Währung kann man viele Ideen haben. Svenja Flaßpöhler hat sich in einem philosophischen Safe-Space eingemauert, um über ihre Sensibilität zu sinnieren. Wir gucken mal durchs Fenster zu ihr rein. Desweiteren noch ein paar Denker und Schreiber: Žižek, Jelinek, Schick. Und zum Abschluss ein Espresso Martini.
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Lockdowns sind lukrativ für Liferanten. Und selbst wenn nun keine weiteren Konsumbeschräknungen mehr kommen, bleiben wir doch unseren neuen Methoden treu: Wir stöbern gerne am Bildschirm und die Klicks zum Kauf sind verführerisch. Nur für Lebensmittel gilt das noch nicht, bislang. Doch bald stehen sie zur Disposition. 900 Milliarden Dollar in Amerika, in Europa sicherlich mehr als eine Billion Euro. Wenn Amazon (oder wer auch immer) den stationären Einzelhandel ersetzt, wird ein brutales System abgelöst, das eigentlich längt abgelöst gehört. Die Innenstädte merken es als erstes. Auf die Rekorderwartungen fürs Weihnachtsgeschäft, folgt nun für sie nur die nächste Inflations- und Infektionswelle. Es wird kaum Gewinner geben.
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Die nächste Revolution ist eigentlich zum Schmunzeln, aber sie erschreckt. In El Salvador verwandelt Bukele den Bitcoin in Blödsinn, und auch in Amerika treiben es die Krypto-Jünger mit Albernheiten etwas zu weit. Wolfgang begutachtet die Slow Fashion, kauft aber doch noch konventionell. Neue Wege sucht Slow Ventures. Wagniskapital wird inzwischen direkt an Creator ausgezahlt. Das Modell dahinter erinnert fast an unsere moderne Staaten. Zumindest gibt es ein paar Aspekte, die sich bei den Privatiers abgucken lassen.
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Seit 2020 gibt es auf der Welt offenbar mehr menschengemachte Dinge als lebendige Biomasse. Der Weg dahin ist unsere Kultur. Wollten wir nicht die ganze Welt verzehren, müssten wir jetzt loslassen, schreibt Harald Welzer. Doch uns fehlt der Sinn fürs dazugehörige Zeremoniell. Ein Zapfenstreich für den Kohlebergbau, Sterbebegleitung für Menschen und Nachrufe für uns selbst. Harald Welzer löst alle Probleme mit einem einfach Trick: Einfach aufhören. Wir lesen seinen Nachruf, der tatsächlich keiner ist und staunen über die Chuzpe, das Buch so den Leserinnen vorzulegen. Ein Buch für Vorreiter, die auf niemanden warten wollen.
Karl ist wieder Thema. Sein Freund und Begleiter Patrick Hourcade schreibt über die schöne Welt, in der Lagerfeld lebte und die er sich selbst erschuf. Sogar Queen Mum staunte. Noch größer baut nur Xi. Stefan Aust und Adrian Geiges haben über den Lebensweg des chinesischen Staatschefs geschrieben – von der Höhle in der Provinz bis zum Parteiamt in Peking. Planen und organisieren darf in China nur noch einer, Xi. Im Nachbarland werden die Kunden der Banken so alt, dass sich die Geldhäuser mit Demenz befassen müssen. Mehrere Billionen Dollar wurden bereits eingefroren, weil ihre Eigner nicht mehr zurechnungsfähig sind. Wir blicken nach Afghanistan, Thomas Ruttig zieht eine erste Bilanz der neuen Taleban-Herrschaft. Robert Iger hat als Disney-Chef Pixar, Marvel und Star Wars gekauft. Es hat sich heute ausgezahlt. Wir lesen Weiteres und kündigen euch schonmal Lektüren der nächsten Monate an.
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