Wir treffen euch in Frankfurt, um Podcasts zu hören. Zuerst geht es um den neuen Luxus. Dinner auf einer entlegenen Eisscholle – das ist ganz normal. Die Superreichen wollen doch auch nur ihr gewöhnliches Leben führen, mit jedem Tag etwas mehr Action. Gleichzeitig erzählen uns die Handlanger der Reichsten, dass ein Leben in der Stadt schon Luxus für alle bedeutet. Mehr ist nicht drin, damit für die Superreichen das superreiche Extra bleibt. Ebenso verwundert hören wir uns durch die deutsche politische Podcast-Bubble. Und dann begeben wir uns noch in den echten Karneval und hören uns die weisen Worte von der Bühne der Mainzer Sitzung an. Wer also noch nie einen Witz über Habeck und Heizungen gehört hat, ist dort – und damit auch bei uns – ganz richtig. Helau!
- KÄS-Termine 2025: Sa. 15.03. / Fr. 20.06. / Fr. 19.09. / Fr. 19.12. per Mail: neuezwanziger@diekaes.de
- SOMMERSALON am 23. August! Tickets gibts hier
Komm’ in den Salon. Es gibt ihn via Webplayer & RSS-Feed (zum Hören im Podcatcher deiner Wahl, auch bei Apple Podcasts und Spotify). Wenn du Salon-Stürmer bist, lade weitere Hörer von der Gästeliste ein.
Eine weder gewollte noch gewählte Koalition – ein übrig gebliebener Seeheimer Typ und Black-Rock-Payroll-Typen beschließen, ohne im Amt zu sein, mit den Stimmen der alten Mehrheiten Schulden für Kinder, die immer weniger werden. Sie folgen damit dem Wunsch der USA, die den Dollar schwächen wollen – um ihrerseits auch den Euro herunterzuziehen. So bleibt der Dollar als Reservewährung erhalten. Gleichzeitig machen sie den USA den Weg frei für einen Angriffskrieg gegen den Iran, indem sie deren militärische Kapazitäten in Europa entlasten.
Naja, nach HYuhvqlsariris Networking-Theorie wäre das eine „heilige Lüge“ – aber wofür? Was soll hier geordnet werden?
Mir geht das Ganze auf den Geist. Sagen wir mal so: Mir geht’s mittelgut. Ein Auto will ich mir nicht leisten. Es würde mir keine zusätzliche Freiheit bringen. Ich könnte es mir mit Kompromissen anschaffen – aber anderen geht es beschissener.
Dieses grün-schwarze Shitbürgertum (Definition laut Ulf Poschardt) geht mir gewaltig auf den Senkel. Es handelt sich meiner Meinung nach nicht um ein meritokratisches Establishment, sondern um eine Klasse, die nach der Entstehung des Prekariats ihre Ressourcen nicht in Kompetenz, sondern in Networking und Beziehungspflege gesteckt hat. Manchmal kaschiert sie das durch Bildungsengagement – eine Art Mimikry.
Vielleicht ist das Shitbürgertum das neue Kleinbürgertum in der Zeit der Milliardäre. Und weil Grenzen heute anders gezogen sind, hat es leider eine Dynamik hervorgebracht – von „Yes, but not in my neighborhood“ bis hin zum Lebensstil-Branding: vegan, kinderlos, wegen CO₂. Dazu kommt der moralische Eifer, überall vermeintlich böse Menschen aufzuspüren und anzugreifen – erst die Homophoben, dann die alten weißen Männer. Feind- und Fremdbilder vermischen sich. Ihnen fehlt die Akzeptanz, dass Menschen immer beides sind – gut und böse zugleich.
Die Welt gestaltet sich neu. Ob, wie im Vertrag von Todesilljas/Odessa, neue Demarkationslinien gezogen werden oder ob nach Boomer-Wunsch nach total jeder Realität entbehrenden propagandischen Sieg der Ukraine ein neuer Westfälischer Frieden kommt – am besten getragen durch die Propaganda-Utopie eines jüdischstämmigen Satirikers, der in der modernen freien Ukraine gegen das kalte, menschenfeindliche Russland siegt… Wer weiß das schon? Wir haben alle keine Glaskugel. Dennoch werbe ich für Zuversicht.
Musk ist auch kein Teufel – er ist einfach pure Blue Pill, während Trump Red Pill ist.
Wir hätten auch eine Red-Pill-Mixed-Race-Kamala haben können – mit einem Blue-Pill-Alex-Karp als WTF-Chief an ihrer Seite, während Peter Schiff, Richard Perle oder andere im Oval Office eine J.D.-Vance-Rolle übernehmen.
Nicht abstreitbar sind zwei Dinge:
1. Künstliche Intelligenz gibt uns erstmals tiefere Einblicke in Verträge und Mittelverwendung von Administrationen.
2. Ob es Musk oder Karp macht – wir werden keine Untersuchungsausschüsse oder Kommissionen mehr haben, die wie ein Spiel aus inverser stiller Post wirken. Kein Hin- und Herschieben zwischen zwei Regierungsstellen, wer wann an welche Privatperson Gelder überwiesen hat und welche Projekte mit welchem Zweck durchlaufen wurden.
Laut Musk gibt es in den USA genau 14 Computer, auf denen die Executive Orders geschrieben und Währungstransaktionen elektronisch abgewickelt werden. Dort muss man ansetzen. Eigentlich wollte er in Austin bleiben und nur die Logins haben – nicht mit dem Alten im Oval Office sitzen. Obwohl er Trumps Courage schätzt, ist Musk eher smart als tough.
Bevor wir uns weiter mit Virtue Signaling und „Whatever It Takes“ aufblasen, sollten wir uns lieber darum kümmern, unser Shitbürgertum in den Griff zu bekommen. Unsere Beamten und Halbbeamten, die 7 von 10 Milliarden für Bürgergeld veranschlagen. Dazu die Stiftungen und Stadtwerke-Appendixe – die nach der Pensionierung in den 80ern oder durch Genossenschaftsnetzwerke irgendwo unterkommen, während sie gleichzeitig mit ihrem faltigen Arsch versuchen, ihrem Kind das WG-Zimmer fürs Studium zu sichern.
Das alles muss laufen. Mit mehr Immigration oder mit Krieg – außen oder innen – bekommen wir es nicht hin, dass die Kids irgendwann Eigentum erwerben oder reisen können, wenn sie es wollen.
Unsere eigenen Probleme sollten wir dabei aber mit der Weltpolitik verknüpfen. Vielleicht wäre es an der Zeit, mal einen anderen Larry zu fragen – Larry Eliotson, zum Beispiel. Was würde er der Bundesrepublik raten, wenn ein Worst-Case-Szenario eintritt? (Bzgl.Taiwan)
Stellen wir uns vor: Die USA intervenieren im Iran, und China erklärt daraufhin, es werde sicherstellen, dass Taiwan ein freies Land werde – allerdings mit einer eigenen Definition von Freiheit. Gleichzeitig bringt China Billionen seines BIP auf, um die modernsten Halbleiterfabriken für 3-nm- und 1,5-nm-AI-Chips innerhalb von zwei Jahren von Taiwan aufs chinesische Festland zu verfrachten. Währenddessen koordinieren China und Russland Sabotageakte, um den Zugang der USA und Europas zu diesen Technologien zu verlangsamen. Der Iran wiederum wird von China infrastrukturell gestärkt – als Gegenleistung für seinen Beitrag zur Destabilisierung des Nahen Ostens.
Was dann?
Wenn wir nicht alle Optionen ausschöpfen oder beim Ausschöpfen Fehler machen, sehe ich unsere Entwicklung genauso wie die von Großbritannien, Griechenland oder Argentinien – kapital- und währungstechnisch. Und gesellschaftlich? Südafrika?
Bevor wir uns weiter mit Virtue Signaling und „Whatever It Takes“ aufblasen, sollten wir uns lieber darum kümmern, unser Shitbürgertum in den Griff zu bekommen. Unsere Beamten und Halbbeamten, die 7 von 10 Milliarden für Bürgergeld veranschlagen. Dazu die Stiftungen und Stadtwerke-Appendixe die nach der Pensionierung in den 80ern oder durch Genossenschaftsnetzwerke irgendwo unterkommen, während sie gleichzeitig mit ihrem faltigen Arsch versuchen, ihrem Kind das WG-Zimmer fürs Studium zu sichern.
Und dann sollten wir, 80 oder 90 Jahre nach der Katastrophe, endlich mal die Frage stellen: Indien, wie habt ihr das mit der Bombe hinbekommen? Was hat euch das in den letzten 40 Jahren gebracht? Und wie wäre es sonst gelaufen?
Wann ist Wolfgang bei Apocalypse Filterkaffee?