Salon

03/2022Alexander Kluges Einwände zur Kriegslust, Tweets aus dem Krisengebiet

Bevor wir den Salon betreten reden wir über den Krieg und die Gebiete, in denen er sich abzuspielen scheint, beispielsweise Twitter. Wirklich verständlich ist uns die Stimmungslage nicht, aber wir können sagen, wir sind froh, dass wir von unseren Politikern regiert werden und nicht von den Kommentatoren der großen und kleinen Medienhäuser.

Man dürfe den Krieg nicht zum Happening machen, sagt Alexander Kluge. Denn dann verliert man sein Wesen aus dem Blick und damit alles. Wir fragen uns, ob wir überhaupt Maßstäbe für Siege in Kriegen haben, und wann ein Krieg eigentlich endet. Lässt es sich nicht beschleunigen? Die Ukraine kapituliert, der Westen erklärt: Die Wiedereingliederung Russlands in die Weltgesellschaft werde die Aufgabe des nächsten russischen Präsidenten. So breit sind die Diskussionen derzeit noch nicht angelegt.

Im Salon befassen wir uns mit dem „Kampf der Nationen“, wo man zurecht wie über Kriege spricht, die aber keine sind. Patrick Kaczmarczyk hat sein Buch über die Wirtschaftspolitik und die Autoindustrie in Europa so benannt. Es ist nur leicht übertieben. Außerdem befassen wir mit dem „Recht auf Sex“, alte Ideen nochmal neu postuliert. Olaf Scholz ist Thema, der Mann hat offenbar Tiefe. So lesen wir es zumindest in Mark Schieritz‘ Buch, in dem er ihn nicht nur überraschend interessant darstellt, sondern ihn auch ziemlich gut findet. Wir reden über Indien. Nirgendwo nimmt man das Konzept Corona-Recovery so ernst.

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02/2022Krieg, Geld, Macht, Chips Act, Bitcoin, Wohnen, Afrika

Ein Krieg in Europa. Und damit ein Rückfall in eine vergangene, eigentlich vergessene Zeit. Es wird wieder geschossen – und neuerdings so viel mehr. Auf der einen Seite Russland, auf der anderen Seite etliche Organisationen, die vor nicht allzu langer Zeit aussortiert schienen oder noch heute im Abseits der Berichterstattung arbeiten. Sie können Länder auf Talfahrt schicken, das passiert jetzt. Wir besprechen die Debatte im Bundestag dazu, das neurechte Denken in den einschlägigen Podcasts und wir nehmen insbesondere Christian LIndner in den Blick. Es gibt ein paar Sture und Starrsinnige, auf die es jetzt zu schauen gilt.

Dass im Fernsehen viel Quatsch läuft wissen wir, es gehört dazu. Die Sternstunde zum Bitcoin war aber doch besonders. Wir gehen die Ideologien durch und schaun ungläubig aufs Geplapper. Etwas verwunderlich ist, dass es vom EU-Afrika-Gipfel nichts zu sagen gibt, weil ihn niemand beobachtet hat. Kein Text, kein Bericht, man hat ihn einfach übersehen. Zum Chips-Act der EU Kommission sieht das glücklicherweise etwas anders aus. Und dann ein Thema, das uns alle betrifft, das unser Schicksal bestimmt und über unser Wohl entscheidet: Wohnen. 15 Prozent der Menschen in Deutschland wohnen in unwürdigen Zuständen. 80 Prozent können sich ihr derzeitiges Wohnen nicht leisten. Lässt sich da nicht das ein oder andere Problem lösen? Beim Wohnungsbautag ’22 hat man es versucht.

Wer Vorlesungen von Niklas Luhmann und anderen hören will, wird hier fündig.

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Salon

02/2022Graebers Anfänge, Boomer-Gifs, Autoapokalypse, Hyperpolitik, Fachkräfte, 1 Jahr Gamestop, Klassenjustiz

Nochmal von vorn anfangen, wer wünscht es sich (nicht)? David Graeber und David Wengrow sagen es, wie es ist: Geschichte passiert nur einmal, was geschehen ist, ist geschehen. Aber deswegen braucht man sich ja nicht zu belügen. Dass wir auch ganz anders auf die jüngsten 30.000 Menschheit blicken können, schlagen sie vor, mit Hammer, Meisel, Brechstange und feiner Bürste. Die Aufklärung als Plagiatsfall, die Moderne als Sackgasse, Zivilisation als Resultat, wenn man den Kontrollgestörten die Entscheidungen überlässt. Die Götter wurden abgeschafft, das Geld regiert und alle stecken fest. „Anfänge“ bietet fast alles, was Bücher leisten können. Ethnografische Sorgfalt fürs Uninteressante, politisch kurzgeschlossene Urteile, Präambeln, Pläyoers und viel Stoff zum durchdenken. Sie haben die Großen verarbeitet und ihre Werke vom Kopf auf die Füße gestellt, aber an die Übergroßen haben sie sich nicht herangetraut. Karl Marx nur als Schlagwort geber, kein Wort zur Gesellschaftstheorie, insbesondere nicht von Niklas Luhmann. Alles in allem ein Buch, das gelesen werden muss, aber nicht zu ernst genommen werden darf. Tribunal als Spektakel und Angebot, Geschichte doch nochmal ein bisschen anders zu schreiben.

Die Notwendigkeit belegt die weitere Lektüre. Solaranlagen im Weltraum, ohne zu fragen, warum. Straßenverkehr als Weg in die Apokalypse, die uns Geld und Lebenszeit kostet. Das Homeoffice als Profitcenter, das uns leistungsfähig aber unzufrieden macht. Alle versuchen, Haltung zu bewahren. Wer aber wirklich noch Gifs verschickt, steht schon auf dem Abstellgleis. Auf die Spitze wird es in der Justiz getrieben. Graeber wirbt für den gesunden Menschenverstand, doch es gibt längst eine neue Klassenjustiz. Schon wer nicht auf Briefe antwortet, erklärt sich unbeabsicht für schuldig. Und all das, weil wir nicht zu wenig, sondern zu viel über Politik sprechen. Wir leben ein hyperpolitisches Leben, demnächst auch noch ohne Fachkräfte.

Im Februar lesen wir Patrick Kaczmarczyks „Kampf der Nationen“ als gemeinsame Lektüre.

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